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Österreich

Hauptstadt
Wien
 
Fläche
83.859 km²
 
Bevölkerung
8.205.000
 
pro km²
98 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
01.05.2024
23:11
 
 
+
»
 

Geschichte

Die erste urkundliche Erwähnung 1131 bezog sich auf die St. Veit-Kirche. 1137 kaufte das Bistum Bamberg den Hof zu St. Veit von Markgraf Engilbert zurück, was darauf hindeutet, dass es schon früher hier Land besessen hatte und die obgenannte Kirche erbaut haben dürfte. Wann St. Veit in den Besitz des Herzogs von Kärnten überging, ist unbekannt. Mit der Übertragung der Vogteirechte über die St. Veits-Kirche 1176 an Herzog Hermann von Kärnten erlosch jedoch der Bamberger Einfluss. St. Veit wurde rasch zum Zentrum des herzoglichen Besitzes in Kärnten. 1199 wurde St. Veit als Forum (Markt) genannt. Die Herzöge residierten zunächst auf der nahen Burg Freiberg.

Herzog Bernhard von Spanheim (1202-1256) ließ den Ort ummauern und baute die Burg in St. Veit aus, die urkundlich als Kastell bzw. als Palast bezeichnet wurde. 1204 wird eine Schule erwähnt. Ab 1205 stand hier die herzogliche Münze (bis 1725). Bernhard führte eine glänzende Hofhaltung: er führte die vier erblichen Hofämter ein, 1214 weilte Walther von der Vogelweide in St. Veit. 1220 wurde in der Münze die älteste erhaltene Münze mit deutscher Inschrift geprägt. 1224 erhielt St. Veit das Stadtrecht mit eigenem Richter und zwölf Geschworenen/Räten. 1277 kämpfte Ulrich von Lichtenstein hier im Turnier. Nach dem Aussterben der Spanheimer wurde 1286 Meinhard II. von Görz-Tirol Herzog, bei den folgenden Aufständen wurde 1293 die Stadt schwer beschädigt. 1335 fiel das Herzogtum Kärnten an die Habsburger, St. Veit verlor seine Bedeutung als Residenz. 1362 wurde der Stadt von Rudolf dem Stifter ein Wiesenmarkt verliehen, der heute noch jährlich stattfindet.

1399 bekam die Stadt das Niederlagsrecht für das Hüttenberger Eisen, was den Handel und damit die ganze Stadt aufblühen ließ. Im 15. Jahrhundert wurden die zwölf Geschworenen ersetzt durch einen Innenrat und einen Rat der Acht. Ab 1447 besaßen Richter und Rat auch das Blutgericht.

Zwischen 1473 und 1492 gab es fünf Angriffe der Türken, 1480 eine Belagerung durch die Ungarn, 1497 brannte die Stadt nieder. 1518 verlegten die Landstände die Hauptstadt nach Klagenfurt, kurz darauf wurden der Sitz von Landeshauptmann, Vizedom, Gerichts- und Hofeidigen, Landesrecht und Landtag dorthin verlegt. In St. Veit verblieben die Händler und die Gewerken. 1550 wurde hier die erste Papiermühle des Landes errichtet. 1578 wurde in der nahen Urtl eine moderne Hochofenanlage erbaut. Um 1600, zu Beginn der Gegenreformation, wurde die heute noch bestehende Trabantengarde gegründet. Obwohl St. Veit während der Reformation fast vollständig protestantisch wurde, liefen Reformation wie auch Gegenreformation ohne große Ereignisse ab.

1713 und 1715 wütete die Pest in St. Veit, 1747 brannte die Stadt nieder. Im 18. Jahrhundert wurde die Eisenindustrie forciert, 1783 jedoch hob Joseph II. die Handelsprivilegien auf, was zum wirtschaftlichen Niedergang führte. 1830 zählte die Stadt nur 1.500 Einwohner, nachdem sie im Mittelalter 3.000 Einwohner gezählt hatte. Mit dem Bau der Rudolfsbahn im 19. Jahrhundert und dem einsetzenden Holzhandel setzte eine wirtschaftliche Erholung ein.

Im Rahmen des Putschversuches der Nationalsozialisten 1934 kam es auch in St. Veit zu schweren Gefechten. Den rund 900 Bewaffneten gelang es jedoch nicht, die Stadt vollständig zu besetzen. Im Raum St. Veit gab es 13 Tote.

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