Geschichte
Die Stadt ist nach späteren Quellen 1504 gegründet worden und war bis zum Jahre 1821 die Hauptstadt des unabhängigen Sultanats der Funji. Nach einem Bericht des Reisenden Jacques Poncet soll die Stadt um 1700 ca. 100.000 Einwohner gehabt haben. Die Stadt soll dabei sehr groß gewesen sein. Die Hauptgebäude waren ein Palast, eine Moschee, Marktplätze und Friedhöfe.
Es gab drei Marktplätze, einer davon ein Sklavenmarkt. Der Hauptpalast war der der Funj-Herrscher. Er soll in der Mitte des siebzehnten Jahrhunderts von Baadi II. errichtet worden sein. Nach einer Beschreibung hatte er einen fünfstöckigen Turm mit einer Ratshalle und war von einer Mauer mit neun Toren umgeben. Andere Berichten zu Folge war das Gebäude aber alles andere als beeindruckend und soll eher einen chaotischen Eindruck gemacht haben. Der Palast wurde schon nach der Eroberung der Stadt im Jahr 1821 eingerissen und wird 1833 als Ruine beschrieben. Bei einer Untersuchung des Geländes im Jahr 1982 konnten nur noch Grundmauern festgestellt werden.
1910 wurden noch die gut erhaltenen Reste einer Moschee photographiert. Sie hatte einen reich gestalteten Eingang, ein Mihrab und Säulen aus gebrannten Ziegeln. Sie wurde 1982 nochmals untersucht, war aber in der Zwischenzeit viel schlechter erhalten. Danach war sie nur 10 x 15 m groß und lag in der Nähe des Palastes. Dies scheint aber zu klein für eine Freitagsmoschee in der Stadt von solch einer Bedeutung.
Am 13. Juni 1821 wurde die Stadt durch ägyptische Truppen erobert, die sie allerdings völlig in Auflösung befindlich vorfanden. Am 22. Oktober trafen hier Ibrahim Pascha und sein Bruder Ismael zusammen die im Auftrag Muhammad Ali Paschas die Eroberung Sudans gemeinsam fortsetzen sollten. Danach versank die Stadt völlig in der Bedeutungslosigkeit. 1885 ließ Kalif Abdallahi ibn Muhammad die Stadt zerstören..
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