Zeitenwende und Tourismus
Zwar hatte der Ort in den Weltkriegen nie unter direkten Kampfhandlungen zu leiden, aber die Kriegerdenkmäler in Obermillstatt zeigen, dass jede Familie tote Soldaten zu beklagen hatte. Anfang der 1920er Jahre gab es Opfer der Spanischen Grippe. Zeitzeugen berichten noch von der Geldentwertung nach dem Ersten Weltkrieg, der Weltwirtschaftskrise ab 1929, die aufkommenden Arbeitslosigkeit und dem aufkommenden Nationalsozialismus.
Als Wanderziel der ersten Millstätter Touristen war Sappl schon in den 1880er Jahren populär. In einem Reiseführer wird der heute zum Stöggaber gehörende Bauer „Leitsberger“ mit seiner „prachtv. Aussicht“ aus der der „(Großglockner zu sehen)“ ist, hervorgehoben. Die ersten nächtigenden Sommergäste am Berg gab es beim Ambros und Stöggbauer in den 1920er Jahren. Beim Ambros ist heute noch ein Zimmer nach der ersten Wiener Gastfamilie „Giesel“ benannt.
Neben den touristischen Betrieben gibt es keine Erwerbsmöglichkeiten. Die berufstätige Bevölkerung pendelt nach Radenthein oder in die Bezirkshauptstadt Spittal an der Drau, teilweise auch nach Villach oder Klagenfurt aus. Der wichtigsten industrielle Arbeitgeber ist seit 1907 das Magnesitwerk (RHI) im 10 km entfernten Radenthein. Gewerbebetriebe gab es auch früher nicht. Ortsansässige Handwerker wie Zimmermänner oder Weber betrieben neben dem Gewerbe immer auch eine kleine Landwirtschaft. Die nächstgelegene Schmiede war und ist in Lammersdorf.
Basierend auf dem Artikel Sappl der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
Quelle | Autoren und Artikelversionen