Geschichte
Sayda = Zavidove, Saidove, Seydove, Saydow - ist wahrscheinlich die älteste Ansiedlung im oberen Erzgebirge.
Einer der ältesten Pfade durch Erzgebirge, ein sogenannter böhmischer Steig führte vor über 1000 Jahren hier durch das Erzgebirge. Dieser Pfad entwickelte sich zu einem wichtigen Fernhandelsweg an dem sich die Stadt Sayda entwickelte. Später wurde er auch "Alte Salzstraße" genannt. Sie führte von Halle, Leipzig über Oederan nach Sayda und weiter über Brüx (Most) nach Prag. Diese Straße war im Mittelalter besonders wichtig für den Salztransport, denn in Böhmen war zu allen Zeiten das Salz knapp. Der arabisch-jüdische Forschungsreisende Ibrahim Ibn Jacub hat diesen Fernhandelsweg folgendermaßen beschrieben:
"Von der Burg Nerchau, die am Muldenflusse liegt, bis zum Anfang des Waldes (etwa bei Waldheim) sind es 25 arabische Meilen (40 km), von da ab bis zum Ende des Waldes (bei Oberleutensdorf etwa) sind es 40 Meilen (64 km). Der Weg geht über Berge und Wildnis und endlich bis zu einer hölzernen Brücke (daher der Name Brüx). Von da an geht's weiter nach der Stadt Prag".
Bei dem angeführten Wald handelt es sich um den "Miriquidi", was soviel bedeutet wie Dunkelwald. Bis in den Raum nördlich von Sayda verlief die böhmische Grenze. Es ist also mit Sicherheit davon auszugehen, dass Seydowe im 11. oder 12. Jahrhundert als alte Grenzfestung und Grenzstation entstanden ist. Vielleicht gab es aber schon 500 Jahre früher hier eine Ansiedlung.
Die älteste belegte Erwähnung von Seydowe ist eine Stiftungsurkunde des Zisterzienserkloster von Ossegg. In dieser Stiftungsurkunde ist erwähnt, dass das Kloster einen Zehnt der Zoll- und Gerichtseinnahme von Seydowe jährlich erhalten soll. Die Stiftung ist 1191 vom damaligen Besitzer, dem Grafen von Bilin, gemacht worden. Die erste urkundliche Erwähnung ist in der noch vorhandenen Urkunde von 1207 erfolgt. Nach der urkundlichen Erwähnung von Zavidove erfolgte die eigentliche Besiedlung des Raumes um Sayda vom Süden her.
Sayda bot mit der landesherrlichen Schutzburg Schutz für die böhmische Straße und die entstandenen Siedlungen. Urkundlich wird 1253 und 1289 Sayda als "Castrum et civitas Seydowe" erwähnt. Markgraf Heinrich der Erlauchte erwarb Sayda Mitte des 13. Jahrhunderts, indem er seine Ansprüche auf österreichische Güter aufgab. Das Gebiet Sayda wurde aber nochmals an Böhmen verkauft, ehe es Anfang des 14. Jahrhunderts endgültig zur Markgrafschaft Meißen kam.
Am 18. Oktober 1300 wurde im Vertrag zu Mügeln bestätigt, dass der Bischof von Meißen vom Abt und Konvent des Klosters des Zisterzienserordens in Ossegg des Bistums Prag den Vikar der Gemeinde Sayda zusammen mit den umliegenden Kirchen und Kapellen, die zum Ort Sayda selbst gehören, sowie den Pfarrern und den Leitern derselben mit allen geistlichen Rechten übernehmen. Eine Ablichtung dieser Urkunde befindet sich im Heimatmuseum in Sayda. 1324 wird die Familie von Bergowe von dem Landgraf Friedrich in Thüringen mit Sayda und Purschenstein belehnt. 1352 erscheint dann Burggraf Meinherr IV. von Meißen, der Schwager Borsos IV. von Riesenburg als Lehnsherr, der das Lehen aber sofort an die Familie von Schönberg weitergab. Die Familie von Schönberg hat dann fortan das Lehen besessen. Der erste Lehnsherr war Heinrich von Schönberg.
1451 wurde Bernhard von Schönberg mit Sayda beliehen. 1476 ging er mit dem deutschen Herzog Albrecht nach Jerusalem. Auf dem Rückweg erkrankte er und verfügte in einem Testament, dass in Sayda ein Hospital für kranke und hilfsbedürftige Menschen zu errichten ist. Es wurde 1508 das "Hospital zu St. Johannis" errichtet. Das Gebäude sollte nach 1990 abgerissen werden. Am 17. Februar 1990 belebte sich in Sayda der Erzgebirgszweigverein wieder und er schaffte es, das "Hospital zu St. Johannis" - das älteste Haus im Ort - zu erhalten. Der Verein sanierte das Gebäude und eröffnete am 22. Mai 1993 das Erzgebirgische Heimatmuseum Hospital zu St. Johannis.
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