Flagge von Belgien

Belgien

Hauptstadt
Brüssel
 
Fläche
30.518 km²
 
Bevölkerung
10.437.000
 
pro km²
342 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
28.04.2024
06:46
 
 
+
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Die Lage am Morgen der Schlacht

Am 15. Juni hatte Napoleon die Sambre bei Charleroi überschritten und einen Keil zwischen Wellington und Blücher geschoben. Seine Armee war in drei Teile aufgeteilt: auf dem linken Flügel standen ein Korps und zwei Kavallerie-Divisionen unter dem Kommando Marschall Neys, auf dem rechten Flügel zwei Kavallerie-Korps unter Marschall Grouchy und im Zentrum drei Korps (darunter die Kaiserliche Garde) und Milhauds Kürassiere als Kavallerie-Reserve unter den Augen des Kaisers. Napoleons wichtigstes Ziel bestand darin, die beiden gegnerischen Armeen voneinander getrennt zu halten und einzeln zu schlagen. Zu diesem Zweck sollte Ney gegen die Engländer auf Quatre-Bras vorrücken und dort Wellingtons Kräfte binden. Gleichzeitig sollten auf dem anderen Schauplatz die beiden Korps unter General Vandamme und General Gérard die Preußen frontal auf ihrer Verteidigungslinie zwischen Wagnelée, St. Amand und Ligny angreifen, während Grouchy, den linken preußischen Flügel umfassend, auf Sombreffe marschierte. Napoleon selbst wollte im Zentrum auf Fleurus vorstoßen und mit einem finalen Schlag unter Einsatz der Alten Garde die Entscheidung gegen die Preußen herbeiführen. Der Plan einer Trennung der beiden gegnerischen Armeen entsprach damit vollkommen jener Idee, mit der Napoleon ganz zu Beginn seiner militärischen Karriere im Italienfeldzug seine ersten großen Siege errungen hatte, als er am 12. und 14. April 1796 zunächst die Österreicher zu seiner Rechten und am 13. April die Sarden zu seiner Linken getrennt voneinander geschlagen hatte.

Blüchers Truppen bestanden aus dem I. preußischen Korps unter General Ziethen, dem II. Korps unter General Pirch und dem III. Korps unter General Thielmann. Das I. Korps stand in vorderster Reihe und hatte – unterstützt vom dahinter stehenden II. Korps – die Aufgabe, die Dörfer Ligny, Brye und St. Amand zu verteidigen, während das III. Korps den linken Flügel bildete und die Rückzugswege nach Gembloux und Namur deckte. Blücher und Wellington mussten vor allem vermeiden, voneinander getrennt zu werden. Noch am Morgen der Schlacht ritt Wellington deshalb zu einem Treffen mit Blücher bei der Windmühle von Brye und sagte ihm seine Unterstützung durch mindestens ein Korps zu. Nachdem Wellington von seinem Gespräch mit Blücher wieder in Richtung Quatre Bras aufgebrochen war, begann dieser, als Reaktion auf die Truppenbewegungen der Franzosen, Teile seines II. und III. Korps zur Verstärkung des in vorderster Front stehenden I. Korps unter General Ziethen zu beordern. Die von den Preußen eingenommene Verteidigungslinie war zwar insgesamt zu lang für die zur Verfügung stehenden Truppen, für den späten Nachmittag rechnete Blücher jedoch mit dem Eintreffen des IV. Korps unter General von Bülow, das von Lüttich aus in Richtung Südwesten auf ihn zu marschierte.

Bei Ligny standen insgesamt rund 60.800 Franzosen (55.000 Napoleon und 5.800 Grouchy) rund 82.700 Preußen gegenüber:

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