Geschichte
Die Besiedlung des Ruedertales erfolgte im 5. und 6. Jahrhundert durch die Alamannen, die den dichten Urwald rodeten. 1160 wurden in der «Acta Murensia» des Klosters Muri erstmals die «Herren von Ruoda» erwähnt. Diese waren ein Ministerialengeschlecht der Grafen von Kyburg, ab 1264 der Habsburger. Sie gaben ihre Stammburg Alt-Rued wahrscheinlich während des 11. oder 12. Jahrhunderts auf und zogen auf die andere Talseite in das Schloss Rued. Die Eidgenossen zerstörten die Burg Alt-Rued während des Sempacherkriegs im Jahr 1386.
1415 wurde der Aargau von den Eidgenossen erobert; Schlossrued gehörte nun zum Untertanengebiet der Stadt Bern, dem so genannten Berner Aargau. Die niedere Gerichtsbarkeit war im Besitz verschiedener Adelsgeschlechter aus der näheren Umgebung. Schliesslich wurde die Herrschaft Rued, die neben dem Ruedertal auch die Dörfer Kirchleerau und Moosleerau umfasste, von den aus Italien stammenden Herren von May erworben, die bis 1861 im Schloss residierten. Die Reformation wurde 1528 eingeführt.
Im März 1798 marschierten die Franzosen in die Schweiz ein, entmachteten die «Gnädigen Herren» von Bern und riefen die Helvetische Republik aus. Seither gehört Schlossrued zum Kanton Aargau. Erst 1834 verkauften die von May ihre letzten übrig gebliebenen Rechte an den Kanton. 1816 wurde das Ruedertal in die Gemeinden Schlossrued und Schmiedrued aufgeteilt. Bis weit ins 20. Jahrhundert hinein prägte die Landwirtschaft das Leben der Gemeinde.
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