Geschichte
Fundgegenstände beweisen, dass die Gegend schon während der Römerzeit besiedelt war. Die erste urkundliche Erwähnung von Sneisanc erfolgte im Jahr 1113; der Ortsname leitet sich von der althochdeutschen Bezeichnung für «Abhang bei der Schneise» ab. Die Edlen von Waldhausen stifteten in Wislikofen eine Propstei und schenkten zu diesem Zweck dem Kloster St. Blasien umfangreichen Grundbesitz in der Region. Nachdem die Freiherren von Regensberg und später das Bistum Konstanz für einige Jahrzehnte die niedere Gerichtsbarkeit ausgeübt hatten, kam diese schliesslich ebenfalls zum Kloster. Die hohe Gerichtsbarkeit (und damit die auch Landeshoheit) lag zunächst bei den Kyburgern, nach deren Aussterben im Jahr 1264 bei den Habsburgern.
Die Eidgenossen eroberten 1415 den Aargau und Schneisingen gehörte fortan zum Amt Ehrendingen der Grafschaft Baden, einer Gemeinen Herrschaft. 1681 verpfändete das Kloster die niedere Gerichtsbarkeit an die Familie Schnorf aus Baden, die bis 1798 sämtliche Untervögte stellte. Vier grosse Brände in den Jahren 1771, 1773, 1780 und 1785 richteten erheblichen Sachschaden an. Im März 1798 marschierten die Franzosen in die Schweiz ein und riefen die Helvetische Republik aus. Schneisingen wurde eine Gemeinde im kurzlebigen Kanton Baden; seit 1803 gehört sie zum Kanton Aargau.
Seit der Zeit der Helvetik befindet sich im Bowald nördlich von Oberschneisingen ein Alpenrosengarten, was im Tafeljura einmalig ist. Der Sage nach sollen die Samen von Flüchtlingen aus Nidwalden hierher gebracht worden sein, als sie vor Napoléons Truppen flohen. Seit 1874 steht der Alpenrosengarten unter Naturschutz. Noch heute wird Schneisingen oft auch «Alpenrosendorf» genannt.
1891 erhielt Schneisingen einen Anschluss ans Eisenbahnnetz, als die Linie Dielsdorf - Niederweningen eröffnet wurde, der Bahnhof befindet sich exakt an der Gemeindegrenze. Der Weiterbau durch das Surbtal nach Döttingen kam nie zustande und wurde 1937 endgültig zu den Akten gelegt. Die Industrialisierung Ende des 19. Jahrhunderts stoppte den Bevölkerungsrückgang. Neben dem Bahnhof entstand ein Teil der Niederweninger Maschinenfabrik Bucher. Allein seit 1970 hat die Bevölkerungszahl um mehr als die Hälfte zugenommen.
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