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Deutschland

Bundesrepublik Deutschland

Hauptstadt
Berlin
 
Fläche
357.027 km²
 
Bevölkerung
82.716.000
 
pro km²
232 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
22.01.2025
11:47
 
 
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Geschichte

Die erste urkundliche Erwähnung ist um 1200 datiert. Ein in der Gemarkung gefundenes Bronzebeil aus der Hügelgräberzeit (ca. 1000 v. Chr.) deutet jedoch auf eine frühere Besiedlung hin.

Im Jahre 1006 wurde die von dem Edlen Thidrich erbaute Kirche zu Mörschbach durch den Mainzer Erzbischof Willigis eingeweiht und der Zehntbezirk abgegrenzt. Vom Rinkenbach zwischen Altweidelbach und Mutterschied bis zum Punkt 466,8 südöstlich von Mörschbach bildete die alte Steinstraße (Römerstraße) den Grenzverlauf. Der Pfarrbezirk zwischen dieser Steinstraße und dem Simmerbach dürfte eine alte Grundherrschaft der Herren von Wahlbach gewesen sein. Das Edelherrengeschlecht von Wahlbach war verwandt mit den Herren von Braunshorn und den Herren von Dick bei Grevenbroich, die das Zisterzienserinnenkloster Kumbd gründeten. Südlich dieser Steinstraße bei Schnorbach waren die Grafen von Kessel begütert. Mit Graf Bruno erscheint dieses Geschlecht im Jahre 1081, das eine Grafschaft in den heutigen Niederlanden auf dem linken Ufer der Maas zwischen Roermond und Venlo besaß. Die Vogtei über die Benediktinerabtei St. Pantaleon in Köln trugen sie als ein Erblehen. Conrad (ca.1188) und Hermann (1235-1255), Grafen von Kessel, waren deren Äbte. Seit der Mitte des 12. Jahrhunderts nennen sich die Grafen von Kessel zusätzlich Herren von Grevenbroich. Die Beziehungen zur Kölner Kirche lassen an eine Verbindung über Bacharach auf den Hunsrück schließen. Denn Bacharach war bereits seit Erzbischof Kunibert (626-648) Kölner Besitz. Wir haben hier eine Parallelerscheinung zu den über Burg Stahleck in den Kumbder Raum gekommenen Edelherren von Dick. Als Lehen des Erzbistums Köln besaßen die Grafen von Kessel auch Güter an der Mosel. Sie waren an die Herren von Braunshorn weiter verliehen, aber 1184 unter Erzbischof Philipp von Heinsberg wieder an die Kölner Kirche zurückgekommen. Die Herren von Braunshorn erhielten als Entschädigung eine Rente aus Kölner Weinbergen bei Bacharach. Von Bacharach aus könnten die Grafen von Kessel Schnorbach als Reichsbesitz erworben haben, zumal wir in unmittelbarere Nähe auch das Reichsgut Argenthal antreffen.

Pfalzgraf Rudolf I. (1294-1319), der seiner Gemahlin Mechthilde, Tochter des Königs Adolf von Nassau, 10 000 Mark als Heiratsgut auf die Burgen Fürstenberg und Stahlberg bei Steeg, Kaub und einige andere pfälzische Besitzungen angewiesen hatte, geriet mit dem Grafen von Kessel wegen der Besitzungen am Mittelrhein und auf dem Hunsrück in Streitigkeiten. Walram, damals noch Dompropst zu Münster, bevollmächtigte am 29. September 1295 seinen Notar Theoderich, mit der Beilegung seines Streites mit dem Pfalzgrafen, der durch die Besitznahme der Kessel'schen Güter zu Steeg, der Dörfer Schnorbach und Ebschied mit Wäldern und Zubehör entstanden war. Der aufgestellte Vertrag wurde am 4. Oktober des gleichen Jahres von Walram von Kessel ratifiziert. Dieser verzichtete gegen einen Betrag von 86 Mark auf seine 4 Weingärten und einen Baumgarten zu Steeg sowie auf die Dörfer Schnorbach und Ebschied und verspricht gleichzeitig, nach seinem Austritt aus dem geistlichen Stand keine Ansprüche zu erheben. Damit war Schnorbach in den Besitz der rheinischen Pfalzgrafenschaft übergegangen. Walram bestätigte diesen Rechtsvorgang noch einmal am 8. Oktober 1296, nachdem er als Propst zu Münster resigniert hatte.

Urkundlich erscheint der Ort Schnorbach das erstemal im Güterverzeichnis der Benediktinerinnenabtei Rupertsberg bei Bingen um das Jahr 1200, als der Pastor David von Schnorbach ihr einige Hufen schenkte. Mit dem Erwerb des Dorfes durch den Pfalzgrafen war auch das Patronatsrecht an diesen gelangt. Zusammen mit seinem Bruder Ludwig schenkten sie das Recht 1305 dem Wilhelmitenkloster Windsbach oder Fürstenthal bei Bacharach. Das dieses Kloster aber zu keiner besonderen Blüte kam, übte Kurfürst Ruprecht I. 1368 das Patronatsrecht über Schnorbach wieder selber aus.

Der ursprüngliche Zehntbezirk war erheblich größer als die spätere Gemarkung von Schnorbach. Im Norden verlief sie entlang der alten Steinstraße. In der Gemarkung Mutterschied scheint die Zehntgrenze den Rinkenbach erreicht zu haben. Hier liegt das im Zehntbericht von 1614 genannte "Herrenfeld" (wohl verlesen aus Hirzenfeld, mittelhochdeutsch (mhd.) hirz = Hirsch), aus diesem und aus einigen Äckern bezog die Pfarrei 2/3 des Zehnten. Zehntberechtigt war der Pfarrer auch in einigen Bezirken der Gemarkungen Riesweiler, Argenthal, Altweidelbach, Wahlbach und Mörschbach. In den Gemarkungen Altweidelbach und Wahlbach könnten als Zehntbezirke die Distrikte diesseits der alten Steinstraße in Betracht kommen, während in Mörschbach ein Dreieck ausgeschnitten wurde, begrenzt an zwei Seiten durch die Steinstraße und den Paterbach.

Zehntanteile besaßen im 14. Jahrhundert in Schnorbach und Wahlbach die Edelherren von Heinzenberg. 1376 bewidmet Johann von Heinzenberg damit seine Frau Irmgart, die Tochter Friedrichs von Ippelbrunn. Möglicherweise ist jener Anteil, den die Wildgrafen um 1400 an Johann von Schönenburg verliehen und von dem er an Emmerich und Wilhelm von Ingelheim kam. Letzterer verkaufte ihn 1446 für 625 Gulden an den Pfarrer von Mörschbach.

Nach der Beschreibung des Amtes Simmern von 1599 hatte Schnorbach 11 Feuerstätten, zwei davon waren nicht bewohnt. Der Unterschultheiß hieß Michel Hebel. Die Nonnen von Rupertsberg erhoben jährlich von etlichen Gütern 20 Malter Hafer (Binger Maß) und 3 Pfund Hafer. In 2 Fluren war damals Kurpfalz zehntberechtigt, in dem 34 Morgen großen Flur am Simmerner Weg und in den 7 Morgen großen "Schelmäckern" (mhd. schelme = Aas, also Schindanger). Dieser Distrikt ist wohl an der Straße Altweidelbach - Argenthal (Flur 3 Argenthal "Auf der Schinnkaul"), unmittelbar an der Schnorbacher Grenze zu suchen und nicht in Mutterschieder Bann, wo der Wasenplatz (Flur 7 "Bei der Schinkaul") 500 m nördlich des Dorfes liegt. Dieser Zehnte war gegen 11 Malter Korn verliehen. Der übrige Zehnte wurde vom Pfarrer selbst eingezogen.

Seit 1590 galt Mutterschied als eine Filiale von Schnorbach. 1608 wurde eine neue Pfarrkompetenz aufgestellt. Der Hauptzehnte des Ortes kam an die Schaffnerei des Klosters Kumbd, die damals die Pfarrer und Lehrer besoldete. Der Pfarrer musste die Filiale Mutterschied alle Sonn- und Bettage versehen, zum Konvent und am Karfreitag hatten die Mutterschieder nach Schnorbach zu kommen.

Die dem heiligen Sebastian geweihte Kirche fiel in der Kauber Kirchenteilung (1706) den Katholiken zu, die dann 3 Jahre später an den älteren Chor ein neues Langhaus anbauten. Mit in den Sprengel einbezogen wurde Argenthal mit Ellern, Wahlbach, Altweidelbach, Glashütte und Thiergarten. Als man Schnorbach am 7. September 1767 vom Glaner Landkapital abtrennte und dem Kirner zuwies, gab es im Ort 19 Haushaltungen, 118 Kommunikanten und 135 Seelen. Die Kirche war 1732 neu erbaut worden. Zu dem von der geistlichen Güteradministration errichteten Pfarrhaus gehörten Scheune, Stallung und Garten. Als Besoldung erhielt der Pfarrer 120 Gulden, 15 Malter Korn, 27 Malter Hafer und 1 Fuder Wein, zum Pfarrwittum gehörten 4 1/2 Morgen Äcker und 3 Morgen Wiesen. Dem Schulmeister der im eigenen Haus Unterricht halten musste, zahlte die geistliche Administration 10 Gulden Hauszins. Seine Besoldung waren 20 Gulden, 10 Malter Korn, 15 Gulden Schulgeld, 2 Gulden Stolgebühren, von Vieh- und Hirtenlohn war er befreit.

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