Flagge von Tschechien

Tschechien

Hauptstadt
Prag
 
Fläche
78.860 km²
 
Bevölkerung
10.209.000
 
pro km²
129 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
05.01.2025
00:40
 
 
+
»
 

Geschichte

1298, bei der Gründung der Herrschaft Falkenstein, wurde das Dorf erstmals urkundlich unter den Namen "Foydesprvn" erwähnt, als es von Seifried dem Waisen erworben wird. 1305 hatte es den Namen "Woisprunie", 1332 "Foydasprunn", seit 1408 "Voytesprunn" und seit den 17 Jh. den Namen Voitelsbrunn. Die Wortendung „prunie“ bzw. „prunn“ deutet auf eine Ortgründung um 1000 bis 1100 hin. Der Ort war Zwischen 1332 und 1560 zur Herrschaft Nikolsburg gehörig. Zwischen 1545 und 1591 , nach anderen Quellen bis 1623, sind Wiedertäufer im Ort, die ein Gemeindehaus und drei Bruderhöfe erbauen. 1560 finden sich in dem Verzeichnis der Urbaren (Liegenschaften) nur deutsche Einwohner.

Voitelsbrunn hat seit 1608 eine eigene Pfarre. Matrikeln seit 1642. Geburtsmatriken bis 1872, Trauungsmatriken bis 1891, Sterbematriken bis 1893 befinden sich im Mährischen Landesarchiv Brünn, die Matriken jüngeren Ursprungs in Nikolsburg. Grundbücher wurden seit 1710 geführt.

Die Rekatholisierung erfolgt unter Adam von Dietrichstein. 1680 wird die vorhandene Schwefelquelle von den Dietrichsteiner erworben, 1770 erweitert und zum fürstlichen Badhaus ausgebaut. Während des 30-jährigen Krieges wird der Ort durch die Heerscharen Bethlen Gábors schwer verwüstet. Ab 1671 gibt es Schulunterricht. Das Schulhaus ist zugleich Schenke, Rathaus, und Pfarrerswohnung. 1833 zerstört ein Großbrand 32 Häuser und 1866 fordert die Cholera 60 Tote. Im Ersten Weltkrieg fallen 36 Männer.

Im Oktober 1918, nach dem I. Weltkrieg, zerfiel der Vielvölkerstaat Österreich-Ungarn. Tschechische Truppen marschierten am 15. Dezember 1918 in Voitelsbrunn ein. Die Ortsbevölkerung war zu diesem Zeitpunkt nahezu vollständig von deutscher Herkunft. Trotz einer Unterschriftaktion für den Anschluss an Deutschösterreich, wurde der Ort nach dem Friedensschluss vom Juni 1919 offiziell der Tschechoslowakei angegliedert. Nach 1918 kamen Tschechische Kolonisten in den Ort. Sie waren als Grenzposten, Eisenbahner, Postbeamte und Bauern tätig. 1924 erbauten sie Wohneinheiten, zwei Bauernhöfe sowie einen tschechischen Kindergarten mit Schule. Nach dem Münchner Abkommen, das die Abtretung der sudetendeutschen Gebiete an Deutschland regelte, rückten am 8. Oktober 1938 deutsche Truppen in Voitelsbrunn ein. Der Ort gehörte danach bis 1945 zum Reichsgau Niederdonau. Am 21. April 1945 wird der Ort von der Roten Armee eingenommen, dabei finden zwei Frauen den Tod. Im Zweiten Weltkrieg fallen 37 Mann, 22 bleiben vermisst. Aufgrund der BeneÅ¡-Dekrete erfolgte nach dem Zweiten Weltkrieg die entschädigungslose Einziehung des Vermögens der deutschen Einwohner, ihre Zwangsausweisung nach Deutschland und die Neubesiedelung des Ortes. Mit der Renovierung der 45 noch vorhandenen Grabkreuze, des Friedhof-Hauptkreuzes (1994) und eines Marterls vor der Kirche (2006), gedenken die ehemaligen Ortsbewohner ihrer Ahnen und Gefallenen.

Ein Siegel ist seit 1583 bekannt. Es zeigt ein Renaissanceschild mit einem Plugeisen. Spätere Siegel zeigen zusätzlich links und rechts von dem Pflugeisen eine Weinrebe mit jeweils zwei Trauben.

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