Wirtschaft
Siavonga ist zunächst ein Touristen- und Safariort neueren Datums. Sein ältestes Haus wurde 1960, also nach Fertigstellung der Talsperre errichtet. Seine Bebauung besteht überwiegend aus Lodges aller Kategorien - meist mit Swimmingpool, da der See wegen der zahlreichen Krokodile wenig empfehlenswert ist. Der Ort ist malerisch, gepflegt, gut angelegt und zieht sich vom See den Abhang hinauf - eine Idylle im hier sonst lebensfeindlichen Miombowald mit sehr dünner Erdkrume, steilen Abhängen und sehr vielen Felsen. Die touristischen Attraktionen sind die Talsperre, der Sambesi und der Stausee, also Angeln, Tiere schauen, Rafting, Paddeln. Sieben Kilometer östlich liegt das simbabwische Kariba, einst der eigentliche Touristenort.
Das betrifft nicht die informellen Siedlungen im Umland von Siavonga wie Kanyelele, die aus Häusern und Hütten bestehen, wie sie überall in Sambia zu finden sind und wo die Menschen vor allem vom Fischen und dem Sammeln von Masau (Ziziphus mauritiana), einer kleinen, sehr gut verkäuflichen sauren grünen Beere leben, einem von Elefanten bevorzugten Leckerbissen, was oft Todesopfer fordert. Doch diese aride und sehr erodierte Gegend erlaubt kaum mehr. Die fruchtbaren Äcker im Talboden sind vom Stausee überflutet, die Menschen umgesiedelt. Hier oben erzeugen sie sieben Tonnen Hirse im Jahr, die Stadt verbraucht aber 16 t. Gleiches gilt für Mais. So ist Nzala, "Hunger in Tonga", ein ständiges Thema. Es fehlt an Bewässerungsausrüstung, Kunstdünger und Lagermöglichkeiten. Die Böden sind arm, zudem zertrampeln Elefanten viele Felder. Doch 2006 wurden in Sambia 1,2 Mio t Mais geerntet, 300.000 t mehr als gebraucht werden. Somit sind Böden und Landwirtschaft im Umland von Siavonga kein nationales Thema.
Basierend auf dem Artikel Siavonga der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
Quelle | Autoren und Artikelversionen