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Deutschland

Bundesrepublik Deutschland

Hauptstadt
Berlin
 
Fläche
357.027 km²
 
Bevölkerung
82.716.000
 
pro km²
232 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
17.02.2025
08:15
 
 
+
»
 

Geschichte

Die Geschichte und Entwicklung Sichtigvors ist eng verknüpft mit der der benachbarten Orte Mülheim und Waldhausen.

Römische Funde am Fuße des Berges Loermund führten zu einer Theorie, dass dort der Schauplatz der Varusschlacht gewesen sei. Seit den Funden bei Kalkriese gilt diese Vermutung jedoch als widerlegt. Es gilt als wahrscheinlicher, dass es sich bei den Funden nur um Abfälle Römischer Truppen auf dem Weg in nahegelegene Lager in Kneblinghausen oder in der Gegend von Paderborn handelt.

Aus dem 8. Jahrhundert ist eine Wallburg auf dem Loermund bekannt, deren Überreste noch heute zu sehen sind. Diese gehörte zu einer Reihe von Grenzposten, die in karolingischer Zeit an der Grenze zum sächsischen Siedlungsgebiet errichtet wurden. Diese, erweitert um feste Gebäude, diente später auch als Fluchtburg für die Bewohner des mittleren Möhnetales.

Der heutige Ort Sichtigvor wurde im 17. Jahrhundert als Bedienstetensiedlung für die Deutschordenskommende Mülheim an der siegden Four (Plattdeutsch für einen niedrig gelegenen Fahrweg) angelegt. Die älteste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahre 1656. Da die Siedlung auf freiem Ordensgrund lag, war sie nicht dem Landesherren (zur damaligen Zeit der Erzbischof von Köln), sondern dem Mülheimer Komtur unterstellt. Dieser Status blieb bestehen bis zur Auflösung des Deutschen Ordens 1809 durch Napoleon. Bis dahin war Sichtigvor abhängig von Mülheim und wurde in der Folge zu einer selbständigen politischen Gemeinde. Kirchlich gehört Sichtigvor zusammen mit Waldhausen bis heute zur katholischen Gemeinde St. Margaretha Mülheim und bildet zusammen mit diesen Orten das Kirchspiel Mülheim/Möhne.
Nach dem Wiener Kongress fiel der ehemalige Ordensgrund an das Königreich Preußen. Die Einwohner von Sichtigvor lebten zu der Zeit hauptsächlich von der Land- und Forstwirtschaft. Zur Mitte des 19. Jahrhunderts siedelte sich, begünstigt durch die Verkehrserschließung des Möhnetals (heutige B 516), der Wirtschaftszweig des Kettenschmiedens an. Neben einigen industriellen Schmieden gab es auch zahlreiche Heimschmieden, in denen die Ketten in Lohnarbeit hergestellt wurden. Die letzte Schmiede wurde im Jahr 1955 geschlossen.

Während vorher das Siedlungsgebiet direkt an und südlich der Möhne lag, wurden in der 2. Hälfte der 20. Jahrhunderts Baugebiete in der Flußaue und später auch am Südhang der Haar ausgewiesen. In dieser Zeit überstieg die Einwohnerzahl Sichtigvors die Mülheims. Im Zuge der Gebietsreform 1975 wurde das bis dahin selbständige Sichtigvor Ortsteil der neugebildeten Stadt Warstein und gelangte mit dieser vom alten Kreis Arnsberg zum Kreis Soest.

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