Geschichte
Man vermutet um 940 Bergbau, den vermutlich frühesten in der Mark Meißen. Erst für 1346 kann jedoch Silber- und Kupferbergbau eindeutig nachgewiesen werden. 1370 erhielt der Ort, dessen Name sieben Lehen bedeutet, Stadt- und Marktrecht. Die Siedlungsform entspricht einer planmäßig angelegten Stadt, die Gemarkung einer stark parzellierten Waldhufenflur.
1388 wird Sybenlehn als Städtchen und Markt bezeichnet, 1449 als „Stetelin“ beim Amt Freiberg im Erzgebirgischen Kreis. Ab 1439 hat Siebenlehn eine eigene Pfarrei, nachdem die Kirche bis dahin Filialkirche von Nossen war. 1552 liegt die Grundherrschaft über Siebeln mit 74 besessene Mann, 1 Häusler, 85 Inwohner beim Kloster Altzelle, 1723 wird Siebenlehn als Amtsstädtlein genannt.
Nachdem bereits seit dem Mittelalter die Weißbäcker und Fleischer eine überörtliche Bedeutung erlangt hatten, gewann ab dem 18. Jahrhundert das exportgewerblich orientierte Handwerk der Schuhmacher große Bedeutung. Die Siebenlehner Bäcker sollen eine berühmte Weihnachtsspezialität, den Christstollen, erfunden haben. Das „Christbrot“ erscheint in frühneuzeitlichen Quellen häufig als ein u. a. dem Nossener Amtmann dargereichtes Geschenk. Seit etwa 1600 wird „Wachsschlägerei“ meist als Nebenerwerb betrieben. Siebenlehn war ein bedeutendes Zentrum des Wachshandels in Sachsen. So genannter „Wraas“ (Wachsreste und alte Waben) wurden zu goldgelbem Wachs verarbeitet. Im Dreißigjährigen Krieg belieferten sie die von den Schweden belagerte Stadt Meißen. Dadurch gelangte das Rezept des Christstollens nach Dresden, von wo es seinen Siegeszug antrat.
Verwaltungsmäßig gehört die Stadt bis 1816 zum Amt Nossen, ab 1875 zur Amtshauptmannschaft Meißen. 1913 wird Breitenbach eingemeindet.
Nach dem 2. Weltkrieg leben in Siebenlehn aufgrund des Zuzuges von ca. 500 Heimatvertriebenen sogar rund 2.860 Einwohner (1946, 1950). Nach der DDR-Kreisreform 1952 kommt Siebenlehn zum Kreis Freiberg im Bezirk Karl-Marx-Stadt. Mit der politischen Wende 1989/1990 sank die Einwohnerzahl auf Grund von Abwanderungen auf etwa 1.900. 1994 erfolgte die Eingemeindung von Obergruna, 1998 die Bildung einer Verwaltungsgemeinschaft mit Reinsberg und 2003 die Auflösung der Verwaltungsgemeinschaft Reinsberg-Siebenlehn. Zum 1. Oktober 2003 wurde die stark verschuldete Stadt Siebenlehn als Ortsteil in die bisherige Gemeinde Großschirma eingegliedert, welcher damit auch das Stadtrecht zuerkannt wurde.
Am 30. September 2003 hatte Siebenlehn eine Fläche von 20,755 km².
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