Flagge von Polen

Polen

Hauptstadt
Warschau
 
Fläche
312.685 km²
 
Bevölkerung
38.499.000
 
pro km²
123 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
03.05.2024
19:23
 
 
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Geschichte

Auf dem Boden des Dorfes Dybków gründete im Jahre 1676 der Woiwode von Wolhynien und Feldhetman der Krone MikoÅ‚aj Hieronim Sieniawski, einer der reichsten Männer der polnisch-litauischen Rzeczpospolita, eine Stadt. Gleichzeitig wurde mit dem Bau des Schlosses, der Anlage von Park und Hafen sowie von Speicherhäusern für den Handel begonnen. Die Stadt wurde mit Befestigungsanlagen gegen die Bedrohungen aus dem Osten, insbesondere die Tataren, gesichert. Für die Gründung war letztlich vor allem aber der damals florierende Getreidehandel auf San und Weichsel verantwortlich. Die Bevölkerung der neuen Stadt setzte sich in erster Linie aus römisch-katholischen Polen, Juden und griechisch-katholischen Ruthenen zusammen.

Im Jahre 1731 ging die Stadt durch die Heirat von Maria Zofia Sieniawska mit August Aleksander Czartoryski in den Besitz der nicht minder bedeutenden Familie Czartoryski über, der bis 1944 Sieniawa gehörte. Bei der Ersten Teilung Polens 1772 fiel Sieniawa an Österreich und entwickelte sich zu einem Handwerks- und Handelszentrum. Im 19. Jahrhundert wurde die Stadt zu einem Zentrum des ostmitteleuropäischen Judentums, insbesondere des populären Chassidismus. 1896 gingen die Stadtrechte vorübergehend verloren (bis 1934). 1918 wurde Sieniawa wieder polnisch. Vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs stellten die Juden beinahe 60% der Bevölkerung. Nach zweijähriger Besetzung durch die Rote Armee rückte die Deutsche Wehrmacht 1941 in der Stadt ein. Die Deutschen richteten ein Ghetto ein, in dem bis 1942 etwa 3.000 Juden ermordet wurden. Die Verbliebenen wurden in das Vernichtungslager Belzec deportiert. Infolge der Kriegshandlungen – Sieniawa war auch ein Zentrum der polnischen und der sowjetischen Partisanenbewegung – wurde die Stadt weitgehend zerstört.

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