Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung von Kleinschönau stammt aus dem Jahre 1353, zu dieser Zeit wurde das Dorf zur Unterscheidung vom dem anderen gleichnamigen im Zittauer Weichbild gelegenen Dorf, dem heutigen Großschönau, als Wenigen Schonaw bezeichnet. Mitte des 15. Jahrhunderts erwarb die Stadt Zittau den Ort Kleinschonichen von den Herren von Dohna auf Grafenstein. Das Dorf gegenüber der jetzigen Zittauer Parkanlage Weinau in den Neißeauen liegende Dorf gehörte fortan zu den Zittauer Ratsdörfern. Ein Ausnahme bilden lediglich die Jahre von 1547 bis 1549 als die Stadt wegendes Pönfalls ihren Besitz verlor.
Zu Kleinschönau gehörte seit seinem Bestehen das Vorwerk Kleinporitsch.
Kleinschönau war ein Gerichtsort, dem auch das nahe der böhmischen Grenze gelegene Vorwerk Luptin zugeordnet war. Da Luptin näher an Oberullersdorf (Kopaczów) lag und auch dorthin gepfarrt war, erfolgte 1920 dessen Eingemeindung nach Oberullersdorf.
Durch Kleinschönau führte die 1884 eingeweihte Schmalspurbahnstrecke von Zittau nach Markersdorf über Reichenau, die später noch einen Anschluss in das böhmische Hermsdorf i. Isergeb.(HeÅ™manice u Frýdlantu) erhielt. Diese Bahnstrecke wurde von Kurt Piehler in dem Lied Von Zittau fährt off Reich'nau o hibsches kleenes Boahnel besungen. Nach der Grenzziehung entlang der Neiße wurde der Bahnverkehr eingestellt. Heute findet man im Ortszentrum noch die alten Gleise, während die weitere Trasse bis Bogatynia durch den Tagebau Turów vollständig deavastiert worden ist.
Im Jahre 1927 wurde mit der Flussregulierung der Neiße zwischen Zittau und Kleinschönau begonnen.
1924 lebten in Kleinschönau 975 Einwohner, 1933 waren es 981 und 1939 875.
1945 gehörte Kleinschönau zu den Dörfern der Amtshauptmannschaft Zittau in Sachsen, die polnisch wurden. Die ortsansässige Bevölkerung wurde 1945 bis 1947 vertrieben. Die Nachbarorte Zittel und Friedersdorf wurden abgebaggert.
Auf dem Gelände des Vorwerks Kleinporitsch und des angrenzenden Kriegsgefangenenlagers Großporitsch wurde in den 1930er Jahren ein Kasernenneubau begonnen. Nach dem Abbruch der Arbeiten durch den Zweiten Weltkrieg wurde das Gelände 1944 von den Zittwerken übernommen. Die fast vollendeten und zwischenzeitlich als Kriegsgefangenenlager genutzten Mannschaftshäuser der Kaserne in Kleinporitsch wurden dabei zu Wohnunterkünften der Gefolgschaft der Zittwerke fertiggestellt. Ein Teil davon dient heute als Wojewodschaftsklinik für Psychiatrie.
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