Geschichte
Vermutlich geht der Name Sierck auf die lateinischen Worte circum und circulus zurück, welche die Lage des Ortes an einer Schleife der Mosel umschreiben. Allerdings gibt es keinerlei römische Funde in Sierck. Dennoch wird die Existenz eines gallo-römischen Kastells, circum castellum, an der Stelle der späteren Burg vermutet.
Der Ort entstand um eine Burganlage, die wohl im 10. oder 11. Jahrhundert in talbeherrschender Lage errichtet wurde. Um diese Zeit gelangte Sierck, zuvor unter der Herrschaft der Bischöfe von Trier, in den Besitz der Herzöge von Lothringen. Dies blieben, mit einigen Unterbrechungen, die Herrschaftsverhältnisse bis zum Vertrag von Vincennes im Jahr 1661, als Sierck der französischen Krone zugeschlagen wurde.
Die Ursprünge der Familie von Sierck liegen im Dunkeln. Sie taucht im 10. Jahrhundert auf und erlischt gegen 1530. Unter ihrer Herrschaft blühte Sierck auf. Zwei bekannte Vertreter der Familie sind Johann von Sierck (†1305), Bischof von Utrecht und Toul, und Jakob I. von Sierck (1400-1456), Erzbischof von Trier und Gründer der dortigen Universität. Der Vater von Jakob, Arnold VI. von Sierck (1366-1455), erbaute unter anderem die Burg Meinsberg, heute bekannt als Burg Malbrouck, lange Zeit Hauptsitz der Familie von Sierck.
Bis zum Dreißigjährigen Krieg hielt der Aufschwung an. Danach verloren die Stadtbefestigungen und die Burg ihre strategische Bedeutung. 1785 wurde das Moselufer befestigt und die Stadtmauern abgerissen – die Stadt konnte sich ausdehnen.
Ab 1790 war Sierck Hauptstadt des umliegenden Kantons. Von 1802 bis 1806 gehörte der Ort zum Kanton Launstroff. 1871-1918 gehörte Sierck zum Bezirk Lothringen des deutschen Reichslandes Elsaß-Lothringen. 1944 wurde Sierck bei Bombenangriffen schwer beschädigt. Der seit 1936 gültige Ortsname, Sierck-les-Bains, geht auf das Thermalbad zurück, das sich im 19. Jahrhundert an der Stelle des heutigen Bahnhofs befand.
Eingemeindet waren von 1811 bis 1820 der Nachbarort Montenach und von 1811 bis 1880 der Nachbarort Rustroff.
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