Geschichte
Der alte Name der Stadt lautet „Kompong Som“. Bereits zur Kolonialzeit Frankreichs war Kompong Som neben der kleinen Küstenstadt Kep, damals als die „Côte d'Azur“ Kambodschas bezeichnet, ein beliebtes Erholungsziel. Relikte französischer Kolonial-Villen erinnern noch heute an diese Zeit.
Kurz nach der Machtübernahme der Roten Khmer kam es im Mai 1975 südlich von Sihanoukville bei der Insel Koh Tang zu einem militärischen Zwischenfall mit den USA: Die Roten Khmer hatten das US-Containerschiff „Mayaguez“ aufgebracht und seine 39 Besatzungsmitglieder gefangen genommen. US-Präsident Gerald Ford und Außenminister Henry Kissinger befahlen daraufhin eine Befreiungsaktion, die jedoch kläglich scheiterte. Hubschrauber von der US-Luftwaffenbasis Utapao (nahe Pattaya) landeten auf der Insel Koh Tang, um die US-Amerikaner zu befreien. Diese waren von den Roten Khmer jedoch bereits freigelassen worden. Bei Feuergefechten starben 15 US-Marineinfanteristen. Als Vergeltung für das missglückte Befreiungsmanöver der USA ließ Ford den Ölhafen von Sihanoukville und den Militärflughafen Ream bombardieren.
1994 wurden in einem Eisenbahnzug auf der Strecke von Phnom Penh nach Sihanoukville (nahe der Stadt Kampot) drei westliche Rucksack-Touristen von Khmer Rouge-Soldaten entführt. Als sich die kambodschanischen Behörden weigerten, das geforderte Lösegeld zu zahlen, wurden die Geiseln von den Entführern ermordet.
Einer der größten Giftmüll-Skandale in der Geschichte Kambodschas sorgte im Dezember 1998 für Schlagzeilen: Das chinesische Unternehmen Formosa Plastics (Taiwan) hatte 3.000 Tonnen schwermetallbelasteten Müll zehn Kilometer außerhalb von Sihanoukville deponiert. Beim Entladen/Säubern des Schiffes waren fünf Arbeiter ums Leben gekommen. Als bekannt wurde, dass es sich bei der Schiffsladung um toxische Abfälle handelte, flohen mehrere Tausend Bewohner panikartig aus der Stadt. Vor dem Hintergrund des Widerstandes der Stadtbewohner musste das Unternehmen aus Taiwan seinen giftigen Müll 1999 schließlich wieder re-exportieren. Der Giftmüll wurde nach Westmoreland in Kalifornien (USA) verschifft.
Basierend auf dem Artikel Sihanoukville der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
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