Flagge von Kroatien

Kroatien

Hauptstadt
Zagreb
 
Fläche
56.542 km²
 
Bevölkerung
4.556.000
 
pro km²
81 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
01.05.2024
09:22
 
 
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»
 

Geschichte

Im Mittelalter war die Gegend um Slunj eine unsichere Grenzregion zwischen Europa und dem Osmanischen Reich. Als letzte Festung diente die befestigte Stadt Slovin der Frankopanen (ung. Frangépan), einem kroatischen Adelsgeschlecht. Später wurde diese Stadt Slunj genannt. Im Jahre 1548 erlitten die Türken hier eine Niederlage. Die alte Festung wurde 1578 niedergebrannt, mit der Zeit jedoch wieder aufgebaut. Im 17. Jahrhundert wurde Slunj Bestandteil der Habsburger Militärgrenze, die Burg wurde zu einer Festung ausgebaut und diente dem befehlshabenden General dieses Landstriches als Dienstsitz (siehe Burgruine Stari grad Slunj). Nach dem Frieden von Sistowa 1791 setze eine vermehrte Besiedlung der Gegend ein.

Eine wirtschaftliche Blüte erlebte Slunj während der kurzen französischen Herrschaft von 1809 bis 1813, als städtische Straßen, Lager und Mühlen gebaut, Weinberge angelegt und Maulbeerbäume gepflanzt wurden. In dieser Zeit wurde auch kroatisch zur offiziellen Landessprache erhoben. Die Residenz des damaligen Generalgouverneurs der französischen Provinz Illyrien, Marschall Auguste Frédéric Louis Viesse de Marmont, existiert bis heute.

Das erste schriftliche Erwähnung der Stadt hinterließ der bekannte Chronist Baron Johann Weichard Valvasor, der 1689 von der befestigten Stadt Slunj selbst, einer Brücke und einer Mühle berichtete. Die erste Darstellung der Mühlen von Rastoke datiert aus dem Jahr 1789, es handelt sich um einen Kupferstich von Rastoke, der einer Beschreibung von Belsazar Hacquet beiliegt. „Die Umgebung von Slunj ist geradezu romantisch […] und wird durch die großartigen Wasserfälle der Slunjčica gekrönt, die jeden verzaubern oder erstaunen werden, auch wenn dieser kein ausgesprochener Naturliebhaber ist. Ja, Slunj ist mit seiner romantischen Umgebung und den silbernen Wasserfällen der Slunjčica ein derartiger Edelstein der Natur, dass uns sogar Fremde dessen neidisch sind.“ (S. Å irola).

Der österreichische Schriftsteller Heimito von Doderer publizierte 1963 den Roman „Die Wasserfälle von Slunj“, der vorwiegend im 19. Jahrhundert spielt. Im 20. Jahrhundert begann eine wissenschaftliche Untersuchung der Umgebung von Slunj und des Ortsteiles Rastoke. Im 19. Jahrhundert und Anfang des 20. Jahrhunderts waren die Rastoke das Zentrum des gesellschaftlichen Lebens dieser Gegend. Mit der Entwicklung der elektrischen Mühlen und einer massiven Auswanderungsbewegung nach dem Zweiten Weltkrieg nahm die wirtschaftliche Bedeutung der Mühlen in Rastoke drastisch ab.

Basierend auf dem Artikel Slunj der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
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