Geschichte
Bei seiner ersten urkundlichen Erwähnung im Jahre 1305 wurde Kieferstädtel als Sossnessowitz bezeichnet. Gegründet wurde die Ortschaft aber wahrscheinlich vom Oppelner Herzog Wladislaw im 13. Jahrhundert. Sie wurde als Marktort angelegt und mit einem Ring versehen. Seit dieser Zeit war Kieferstädtel auch Parochie.
Die wirtschaftliche Entwicklung ging nur langsam voran, so dass das Dorf erst 1526 mit dem Aufkommen der Eisenverhüttung von König Ferdinand I. als Stadt ausgesetzt und von böhmischen Siedlern besiedelt wurde. Im selben Jahr war die Stadt wie das ganze Gleiwitzer Land direkt an die Habsburger gefallen. Die Stadt nahm das Aussehen eines Handwerker- und Ackerbürgerstädtchens an und ihre Bebauung wurde durch einen Erdwall geschützt. Bis ins 16. Jahrhundert hinein gehörte Kieferstädtel den Oppelner Herzögen, danach ging die Stadt in den Besitz verschiedener Rittergeschlechter, derer von Seidlitz, Trach von Brzezie, der Grafen von Praschma, der Grafen von Hodlitz und der Grafen von Chorinsky über. Bald darauf fasste die Reformation in der Stadt Fuß, worauf die Pfarrkirche 1555 von den Protestanten übernommen wurde, in deren Händen sie bis 1679 verblieb.
Nachdem die Stadt im Dreißigjährigen Krieg 1626 verwüstet worden war, versuchte Kaiser Leopold I. durch die Verleihung des Jahrmarkt- und Wochenmarktrechts 1677 den Aufschwung der Stadt zu beschleunigen. Doch machte der Siebenjährige Krieg (1756–1763) jeglichen Wiederaufbau zunichte, da die Stadt niedergebrannt wurde. An der staatlichen Zugehörigkeit Kieferstädtels änderte dieser Krieg nichts – es blieb wie der Großteil Schlesiens seit 1742 preußisch. Dem erneuten Wiederaufbau war das Aussetzen der Akzise förderlich – wirtschaftlich bedeutend wurden Handwerk, Handel und Viehmärkte, nicht zuletzt dank der Handelsstraße Krakau–Troppau. Den Wohlstand machte schließlich 1768 ein großer Stadtbrand endgültig zunichte, von dem sich die Stadt lange nicht erholte und schließlich 1808 das Stadtrecht endgültig verlor.
Der Stadtbrand ließ auch die uralte Kiefer in der Ortsmitte verkümmern, die an den Ortsnamen erinnerte und im folgenden Jahrhundert durch eine Statue des Heiligen Johann von Nepomuk ersetzt wurde. Der alte Ortsname, der sich auf das polnische Wort für Kiefer (sosna) zurückführen lässt, unterlag in der Stadtgeschichte vielen kleineren Änderungen und im Jahre 1789 setzte sich die Bezeichnung Kieferstädtel endgültig durch. Auch das Stadtwappen, greift die Etymologie des Ortsnamens auf und ist seit dem 16. Jahrhundert nachgewiesen.
1853 erhielt der Ort im Landkreis Tost-Gleiwitz sein Stadtrecht wiederverliehen und langsam fasste auch wieder die Industrie in Form eines Eisenwerks in der Stadt Fuß. Bereits 1830 war der Ring und die Hauptstraßen Ratiborer und Gleiwitzer Straße gepflastert worden. Die Eingemeindung des Gutsbezirkes des Schlosses und des südlich vorgelagerten Dorfes Pohlsdorf (heute Polska WieÅ›) ließ das Stadtgebiet auf seine heutige Größe anwachsen. Am 27. Januar 1945 wurde das teilweise zerstörte, Kieferstädtel von der Roten Armee besetzt. Darauf war es als SoÅ›nicowice Teil Polens und verlor noch im selben Jahr erneut sein Stadtrecht. Trotz seiner Nähe und wirtschaftlichen Abhängigkeit von der Großstadt Gliwice konnte SoÅ›nicowice seine Unabhängigkeit behaupten, erhielt 1996 wieder das Stadtrecht und wurde Sitz einer Stadt- und Landgemeinde. Heute ist die Gemeinde von Leichtindustrie und Landwirtschaft geprägt und profitiert mit dem Autobahnanschluss Kleszczów-SoÅ›nica von der Nähe zur A4. Trotzdem nimmt die Einwohnerzahl der Stadt ab, während die der Gemeinde ansteigt.
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