Geschichte
Aus dem Jahre 1110 ist eine Schenkungsurkunde des Adelsherren von Montmorency (Seigneur de Montmorency) überliefert. In dieser Urkunde wird die Pfarrgemeinde Sosoi der Abtei Saint-Florent de Saumur übereignet. Man nimmt an, dass sich der Name von lateinisch Sosiacus herleitet, was wiederum auf den Namen Sosius zurückzuführen ist. Der Ortsname bedeutet demzufolge Besitz des Sosius oder Ort des Sosius. Der Ort wurde berührt von einer Römerstraße, die einen Teil der wichtigen Verbindung Paris–Rouen darstellte. Weitere Zeugnisse der gallisch-römischen Vergangenheit des Ortes wurden jedoch nicht entdeckt.
Die sanften Hügel am Ort begünstigten den Anbau von Wein und Obstbäumen. Der ebene Talgrund hingegen war sumpfig, so dass sich die Bevölkerung an den Abhängen der Hügel ansiedelte.
Im Mittelalter entstanden verschiedene Lehen in der Gemeinde, darunter eines, das den Ortsnamen trug. Einer dieser Lehnsherren, Jean de Soisy, verkaufte an Ludwig XIII. jenes Gelände in Versailles, auf dem später das berühmte Königsschloss gebaut wurde. Der letzte der Herren von Soisy starb 1703 beim Aufstand der protestantischen Rebellen im Languedoc. Das Kloster Saint-Denis besaß ebenfalls Grund und Boden in Soisy. Ein Ort namens Fosse-aux-moines (Mönchsgraben) ist möglicherweise ein Hinweis auf eine klösterliche Fischzucht.
Im 18. Jahrhundert führte das Wachstum der nahen Großstadt Paris zu einem Aufschwung des Gemüseanbaus am Ort. Villen und Schlösschen von Wohlhabenden entstanden. Im Jahr 1846 wurde die Eisenbahnstrecke von Paris nach Pontoise in Betrieb genommen. Im Jahre 1850 wurde die Gemeinde Enghien-les-Bains gegründet, auf Kosten der Gemeinden von Soisy und Pontoise. Soisy musste einen großen Teil seines Gemeindegebiets und die schwefligen Heilquellen am See von Enghien abtreten. 1860 entstand die bekannte Pferderennbahn von Enghien. Ihr größter Teil befand und befindet sich auf dem Gebiet der Gemeinde Soisy.
1866 wurde eine weitere Bahnverbindung in Betrieb genommen: Die als Refoulons bekannte Strecke verlief auf einer steilen Trasse von Enghien nach Montmorency, mit Stationen in Soisy und Pointe-Raquet. 1954 wurde diese dampfbetriebene Strecke eingestellt.
Im Zuge der Industrialisierung im 19. Jahrhundert wurden die Gipsvorkommen in den Hügeln am Ort bedeutsam. Die führten zum Entstehen von Gips-Abbaubetrieben und im 20. Jahrhundert auch zum Entstehen einer weiterverarbeitenden Industrie. Auch der Obst- und Gemüseanbau erlebte im 19. Jahrhundert weiteren Aufschwung, zu Lasten des Weinbaus, dessen Anbaufläche zwischen 1780 und 1901 von 54 Hektar auf 10 Hektar schrumpfte.
Ein Gesetz zur Förderung des Wohnungsbaus, das Loi Loucheur, 1921 erlassen vom Minister für Arbeit und Sozialvorsorge, Louis Loucheur, führte zu einem Bauboom und zu weiterem Wachstum der Einwohnerschaft. Bis 1954 wuchs die Stadtbevölkerung auf 7.000 und bis 1964 auf 13.000 Personen an. Auch die gegenüber der Hauptstadt günstigeren Mieten und die schnelle Bahnverbindung nach Paris förderten das Bevölkerungswachstum. Dies ging letztlich zu Lasten des traditionellen Obst-, Garten- und Gemüseanbaus am Ort. Es entstand eine typische Pariser Vorortgemeinde, mit Industriebetrieben wie der Maschinenbaufabrik Rincheval und der Gießerei Bernard und mit Supermärkten und Einkaufszentren.
In den letzten Jahren wurde das alte Gemeindezentrum, mit den traditionellen landwirtschaftlichen Betrieben, saniert und wiederbelebt.
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