Geschichte
Das Gebiet um Sopron wurde bereits von den Illyrern und den Kelten, die hier den Weinbau einführten, besiedelt. Ein Friedhof mit international bedeutenden Darstellungen auf Urnen machte den Ort in der "archäologischen Welt" bekannt. Die Römer gründeten an der Stelle des heutigen Sopron die Siedlung Scarabantia, einen Handelsplatz an der Bernsteinstraße.
Die Erdwälle der römischen Siedlung bildeten in späterer Zeit die Grundlage für die mittelalterlichen Stadtmauern, an der Stelle des römischen Forums liegt heute der Hauptplatz der Stadt.
In der Zeit der Völkerwanderung verwaiste die Stadt, bis sie von den eingewanderten ungarischen Stämmen neu besiedelt wurde.
1277 erhielt Ödenburg den Titel einer Königlichen Freistadt, als es sich der Belagerung durch König Ottokar von Böhmen widersetzte.
1529, während der ersten Wiener Türkenbelagerung, konnte sich die Stadt erfolgreich gegen eine Besetzung durch die osmanischen Truppen wehren, während das Umland von den belagernden Truppen geplündert wurde.
Ein Feuer zerstörte im Jahr 1676 weite Teile der Stadt, der Neuaufbau vieler Gebäude erfolgte in den folgenden Jahren im Stile des Barock, wodurch die Altstadt ihre heutige Gestalt erhielt.
Im Jahr 1683, unmittelbar vor, aber auch während der zweiten Wiener Türkenbelagerung hatte sich die Stadt Ödenburg der osmanischen Streitmacht unter Kara Mustafa ergeben und hatte für die Verschonung beträchtliche Tributleistungen zu erbringen. Diese betrafen in hohem Maß Versorgungsgüter und kamen in erster Linie den Belagerern Wiens zu Gute. Nach dem Sieg der kaiserlichen Truppen (HRR) über die osmanische Streitmacht huldigten die Ödenburger Stadtväter dem römisch-deutschen Kaiser in Wien und erhielten seine Gnade. Ödenburg wurde daher nicht wegen Kollaboration bestraft.
Nach dem Ersten Weltkrieg war die Stadt als Hauptstadt des Burgenlandes vorgesehen und wäre bei weitem seine größte Stadt geworden. Nachdem zunächst die österreichische Regierung im Sommer 1920 erfolglos eine Abstimmung gefordert hatte und ungarische Freischärler sich gegen die Landnahme der österreichischen Regierung zur Wehr gesetzt hatten, vereinbarten Österreich und Ungarn im Protokoll von Venedig vom 13. Oktober 1921, eine bindende Volksabstimmung anzusetzen, die im Dezember 1921 mit 65,2 % für Ungarn ausging. Dabei spielte sowohl die massive Manipulation zugunsten Ungarns als auch die Etablierung des Horthy-Regimes eine Rolle, die dem Bürgertum die Angst vor den „Roten“ (Kommunisten) nahm, während sozialdemokratische Wähler eher für Österreich stimmten. Wegen des Ergebnisses der Volksabstimmung wurde der Stadt vom ungarischen Staat der Titel "Civitas Fidelissima" ("die treueste Stadt") verliehen.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden ansässige deutschsprachige Soproner vertrieben. Man kündigte es in Form eines Schreibens an, in dem stand, dass man sich freuen solle, vom (sprachlichen) "Vaterland" ins "Mutterland" zu kommen. Daraufhin begannen die Ungarn, das Hab und Gut vertriebener Deutschsprachiger zu plündern.
Bei Sopron fand am 19. August 1989 das Paneuropäische Picknick statt, bei dem etwa 600 DDR-Bürger über die Grenze nach Österreich flohen. Am Ort dieses historischen Ereignisses werden jährlich Gedenkfeiern veranstaltet.
Heutzutage ist Sopron ein aufstrebender Wirtschaftsstandort in Westungarn, der wirtschaftlich schon längst mit dem Nachbarland Österreich verbunden ist. In den 1990er Jahren war die Stadt ein attraktives Einkaufsziel für die Bewohner des Ballungsraumes Wien. Dies brachte der Stadt auch den Kosenamen Shop-ron ein, der der ungarischen Aussprache entspricht.
War die exponierte Lage der Stadt zur Zeit des Eisernen Vorhanges ein massiver Nachteil, hat sich dies völlig geändert. Aufgrund ihrer nunmehr günstigen Verkehrslage ist sie allmählich auf dem Weg, sich zu einem wirtschaftlichen Zentrum direkt hinter der Ostgrenze Österreichs zu entwickeln.
Basierend auf dem Artikel Sopron der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
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