Geschichte
Die Ersterwähnung von Spremberg geht auf das Jahr 1301 zurück. Obwohl die Stadt Spremberg wesentlich älter sein dürfte, gibt es darüber heute keine gesicherten Aufzeichnungen mehr. Untersuchungen im Stadtgebiet lassen jedoch den Schluss zu, das es bereits viel früher im Bereich der heutigen Kreuzkirche erste Ansiedlungen und Bebauungen gab.
Als erste Besitzer der Herrschaft Spremberg ist ein aus der Wettiner Linie stammender von Landsberg verbürgt, der sich vermutlich später, wie damals durchaus üblich, nach seinem Sitz dann von Sprewenberc nannte. Am 3. August 1301 wurde die Stadt und die Burg Spremberg erstmalig in einem Kaufvertrag zwischen dem Landgrafen Dietrich der Jüngere von Thüringen und Burkhard von Magdeburg erwähnt. Diese Urkunde befindet sich heute im Böhmischen Kronarchiv in Prag. Die Stadt und die Burg Spremberg werden in dieser Urkunde als opidum et castrum Sprewenberch bezeichnet. Andere Quellen sprechen von einer Ersterwähnung um 1200, als in einem Kaufvertrag von „Wygbilde vnde Hus tzu Sprewenberg“ die Rede ist. Die von Schwarzburg–Wachsenburg wurden 1349 neue Eigentümer der Stadt und des Schlosses Spremberg. 1360 kaufte Karl IV. das Schloss Spremberg den von Schwarzburg – Wachsenburg ab. Der Sohn Karl IV. Johann von Görlitz verpfändete 1395 Schloss und Herrschaft Spremberg an Otto von Kittlitz. 1497 kaufte der Landvogt Heinrich Reuß von Plauen und Burggraf zu Meißen die Herrschaft Spremberg von der Familie von Kittlitz.
Am 3. Juni 1556 kam es zum ersten großen Stadtbrand, wobei die Stadt Spremberg auf Grund der damaligen dichten Bauweise fast vollständig vernichtet wurde. 1567 kauft Hofrat Kasper von Minkwitz/Drehna die Herrschaft Spremberg von Landvogt Bohuslav Felix von Lobkowitz und Hassenstein 1584 erwarb das Geschlecht der von Kittlitz durch Karl von Kittlitz abermals die Herrschaft Spremberg.
Am 24. August 1604 kam es zum zweiten großen Stadtbrand in Spremberg, diesem fielen unter anderem beide Kirchen, das Rathaus und mehr als 200 Wohnhäuser zum Opfer. 1626 wütete die Pest in Spremberg. 1642 während des Dreißigjährigen Krieges wurde Spremberg von schwedischen Truppen überfallen, belagert und geplündert. Am 18. Oktober 1646 kam es abermals zu einem großen den nunmehr dritten Stadtbrand in Spremberg, dabei wurde wieder das Rathaus wie auch 185 Wohnhäuser vernichtet. 1671 gelangte Spremberg durch Heirat derer von Kitlitz in den Besitz des Grafen Carl Moritz von Redern. 1671 wütete der vierte große Stadtbrand in Spremberg, wieder brannten 200 Wohnhäuser nieder.
1680 wurde Spremberg abermals von der Pest heimgesucht, die Opferzahl von 480 Toten ist gewaltig, da sie etwa die Hälfte der damaligen Bevölkerung ausmachte.
Im Jahr 1680 wechselten Stadt und Schloss abermals den Besitzer, neuer Eigentümer wurde Herzog Christian I. zu Sachsen-Merseburg, der Spremberg später seinem nachgeborenen Sohn Heinrich von Sachsen-Merseburg als Residenz zuwies. Am 30. Juli 1705 kam es zum fünften und vorerst letzten großen Stadtbrand in Spremberg. Wieder wurde fast die komplette Wohnbebauung als auch beide Kirchen vernichtet. Am 28. Juli 1738 fiel durch den Tod von Herzog Heinrich von Sachsen-Merseburg, dem letzten männlichen Nachkommen der Nebenlinie Sachsen-Merseburg, das Herzogtum Sachsen-Merseburg und damit auch die Markgrafenschaft Niederlausitz an das Kurfürstentum Sachsen.
Am 3. August 1815 wurde Friedrich Wilhelm III. durch den Wiener Frieden neuer Herrscher der Niederlausitz, Spremberg wurde damit preußisch. 1893 beging die Stadt Spremberg eine Tausendjahrfeier. Dem zu Grunde lag die falsche Annahme, die Stadt sei 893 durch Kaiser Arnulf gegründet worden. Obwohl man den Irrtum noch vor der Feier bemerkte, wurde die Jahrfeier begangen.
In den Jahren 1871 bis 1918 war Spremberg nach Berechnungen des Geographen Matzat der geographische Mittelpunkt des Deutschen Reiches.
Am 20. April 1945 eroberten sowjetische Truppen der 1. Ukrainischen Front nach hartnäckiger Verteidigung durch deutsche Truppen die zur Festung erklärte Stadt Spremberg. Die Innenstadt von Spremberg wurde dabei zu ca. 70 % zerstört. 1952 wurde in der DDR eine Gebietsreform durchgeführt, dadurch kam es zur Bildung von neuen Kreisen und Bezirken. Der Kreis Spremberg gehörte von nun an zum Bezirk Cottbus. 1971 beging Spremberg nach der bereits erwähnten falschen Tausendjahrfeier im Jahr 1893 die ebenfalls fälschlicherweise angenommene Siebenhundertjahrfeier der Stadtgründung.
Am 28. Oktober 1989 kam es auch in Spremberg zur einer friedlichen Demonstration für eine politische Wende. Am 6. Mai 1990 fanden die ersten freien Kommunalwahlen statt. Im Juni 1992 erfolgte durch Umstrukturierungen innerhalb der Bundeswehr die Auflösung des Spremberger Panzerregiments. Am 6. Dezember 1993 wurde der Kreis Spremberg dem neu entstandenen Landkreis Spree-Neiße zugeordnet. Durch Erlass des brandenburgischen Innenministers erhielt Spremberg mit Wirkung vom 1. Januar 2006 den Status einer Mittleren kreisangehörigen Stadt.
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