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Deutschland

Bundesrepublik Deutschland

Hauptstadt
Berlin
 
Fläche
357.027 km²
 
Bevölkerung
82.716.000
 
pro km²
232 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
22.01.2025
11:48
 
 
+
»
 

Geschichte

Die Staudernheimer Gemarkung war aufgrund ihrer günstigen Voraussetzungen wie fruchtbare Böden, mildes Klima und einer guten Verkehrslage schon in vorchristlicher und römischer Zeit besiedelt.

Auf dem nahe gelegene Disibodenberg stand eine keltisch-römische Kultstätte. Eine römische Straße führte in der Nähe bei Lettweiler und Bad Sobernheim vorbei.
Nach den Zusammenbruch des römischen Reiches im 5. Jahrhundert und den Wirren der Völkerwanderung besiedelten Franken das Naheland.

Im 5. und 6.Jahrhundert schenkten die Merowinger dem Bistum Mainz Ländereien auf dem Disibodenberg.
Ein Franke mit dem Namen „Studaro“ gründete eine Ansiedlung, aus dem sich der Ort seit dem 6. Jahrhundert entwickelte.

Um das Jahr 640 siedelte sich der irische Mönch und Missionar Disibod auf dem später nach ihm benannten Disibodenberg an. Die auf dem Berg von Bischof Bonifatius im Jahre 745 über dem Grab des heiligen Disibod errichtete Taufkirche wurde Ausgangspunkt der Missionierung des Naheraums.

Staudernheim stand schon früh kirchlich und verwaltungsmäßig unter der Obhut des Klosters und des Mainzer Erzbistums.
Bis zur Aufhebung des Klosters im Jahre 1559 war die Geschichte des Dorfes eng mit der des Klosters verbunden.
Der Ortsname tauchte erstmals im Jahre 1107 auf. In kirchlichen Quellen wird das Dorf 1128 und 1146 „Studernheim“ genannt.
Das älteste erhaltene Gerichtssiegel aus dem 15. Jahrhundert zeigt den Hl. Laurentius als Ortsheiligen.

1240-1242 kam es zu Auseinandersetzungen zwischen dem Erzbistum Mainz und dem naheländischen Adel. Es folgte der Niedergang und die Verarmung des Klosters und damit des Dorfes.
Um 1200 besaßen die Rheingrafen, die spätere Ortsherrschaft, in Staudernheim einen Hof.
Schon 1265 wird eine erste Brücke über die Nahe genannt. Die südliche Hälfte von Oberstreit gehörte mindestens seit 1305 zu Staudernheimer Gemarkung.

In den folgenden Jahrhunderten hatten außerdem noch weitere Adlige Besitz und Herrschaftsansprüche in Staudernheim, so u. a. die Ritter von Sponheim, die Wild- und Rheingrafen, die Ritter von Stein-Kallenfels und die Vögte von Hunolstein.
Die Ortsherrschaft gelangte bis 1601 zu 3/8 an die Ritter von Steinkallenfels und 1778 an die Vögte von Hunolstein als deren Erben; nur 5/8 besaßen die Wild- und Rheingrafen.

Im Jahre 1515 wird ein Schultheiß als Ortsoberhaupt genannt. Das lutherische Bekenntnis, dem heute noch 2/3 der Bevölkerung angehören, führten um 1550 die Rheingrafen ein.

Nach dem Dreißigjährigen Krieg 1620 entstand wieder eine katholische Kirchengemeinde. Für die katholische Gemeinde ließ Fürst Johann Dominik von Salm-Kyrburg in den Jahren 1768-70 durch seinen Baumeister Johann Thomas Petri die heutige Pfarrkirche „Johann Baptist“ und ein Pfarrhaus bauen, das zunächst dem Kirner Piaristenkolleg unterstellt war.

Mit der Französischen Revolution fanden die Fürstenherrschaften im Naheraum ein Ende. Die Franzosen, die das Land besetzten, schufen eine neue Verwaltung. Staudernheim kam im Jahre 1798 zur „Mairie“ Meddersheim. Nach dem Ende der französischen Herrschaft kam das Dorf 1816 zu Hessen-Homburg. Von 1816 bis 1834 war die Nahe und die Gemarkungsgrenze gegen Odernheim Staats- und Zollgrenze nach Bayern.
In den Jahren 1846–50 wurde die steinerne „Landgrafenbrücke“ über die Nahe erbaut, die die alte Brücke von 1265 ersetzte.

Seit der Anbindung an das Eisenbahnnetz im Jahre 1859 ging die Entwicklung aufwärts. Ab 1896 gab es ein Gleis zur Glantalbahn, die so genannte „Strategische Bahn“.

1866 wurde Staudernheim Preußen zugeschlagen und 1869 der neuen Bürgermeisterei Meddersheim.

Nach dem ersten Weltkrieg wird 1918 Staudernheim und das westliche Rheinland von französischen Truppen besetzt, die 1930 wieder abziehen. 1935 kam Staudernheim verwaltungsmäßig zu Sobernheim.

Den zweiten Weltkrieg überstand der Ort weitgehend unbeschädigt. Die Ende des Krieges gesprengte Nahebrücke wurde 1948 wieder neu aufgebaut.

Die ursprünglich landwirtschaftlich geprägte Bevölkerung arbeitet zunehmend in Industrie- und Gewerbebetrieben in Bad Sobernheim, Bad Kreuznach und im Rheintal sowie im Bundeswehr-Fliegerhorst Pferdsfeld.
In den 50er-Jahren erfolgte der Anschluss des Dorfes an die Trinkwasserversorgung(vorher Brunnenversorgung), in den 60er-Jahren erhielt der Ort eine Kanalisation.

Staudernheim ist in heutiger Zeit ein Wohn- und Erholungsort, der sich mit Erfolg um den Tourismus bemüht.

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