Geschichte
Die Stammburg der Herren zu Sterneck war die heutige Ruine Brandeck über der Brandecker Mühle im Heimbachtal, beim Wasserwerk Dornhan. Der Schwarzwaldverein Dornhan errichtete im Jahre 2000 bei der Ruine Brandeck eine Gedenktafel mit historischen Daten. 1122 wurde das Geschlecht der Herren von Brandeck mit Egilolf von Brandeck erstmals genannt. Zwischen 1230 und 1250 errichtete Volmar von Brandeck die Burg Sterneck, heute Gemeinde Loßburg. Sicherlich wurde das Bollwerk nicht vor 1230 errichtet; denn zu dieser Zeit kam erst die Technik der Zangenlöcher zum Hochziehen der beschlagenen Mauersteine auf. In den Grundmauern des Bergfrieds sind die Zangenlöcher noch erkennbar. Zuvor lebten die Brandecker auf der o. g. Burg Brandeck bei der Heimbach-Mühle in Busenweiler. Dort sind noch Ruinenreste zu sehen. Von dem dortigen Adelssitz behielten die Herren zu Sterneck ihren Namen von Brandeck, d. h. Herren von Sterneck gab es hier nie. Eine Namensänderung erfolgte zu dieser Zeit nicht mehr. Auf der neuen Burg herrschte nun das Geschlecht der Herren von Brandeck zu Sterneck. 1251 war Volmar von Brandeck Vogt in Dornhan. 1350 erwarb der Lehnsherr Württemberg Besitzanteil an Sterneck und der Name wurde urkundlich das erste Mal erwähnt.
Zur Herrschaft Sterneck gehörten vier Dörfer (Fürnsal, Wälde, Breitenau und Busenweiler), das Pfarrgut Unterbrändi, bestehend aus der Kirche, dem Pfarrhaus, dem Mesnerhaus, einem Taglöhner- und einem Jägerhaus sowie einem Schafhaus. Außerdem besaß die Herrschaft vier Höfe (Geroldsweiler, Dottenweiler, der edelmännische Trollenberg und die zwischen 1625 und 1749 erbaute Ziegelei Salzenweiler).
Das Haus Württemberg beanspruchte mit dem Tode der letzten Brandeckerin, Katharina von Ow, (1589) als Lehnsherrschaft das Lehen Sterneck zurück, da dieses kein Erblehen gewesen sei (Katharina überlebte ihre Söhne, die Enkel waren noch minderjährig). Sogleich reformierte Pfarrer Itellhäuser aus Dornhan die Untertanen des Herrschaftsbereichs Sterneck und betreute sie seelsorgerlich. 1592 erhielt der evangelische Hans Burkhardt von Anweil das Lehen Sterneck. HStAS: A 222, Bü 1114; A 160, Bü 13; H 115, Bd. 12< Dagegen wehrten sich die Herren von Ow. Sie beanspruchten weiterhin das Lehen. Schließlich erfolgte 1612 ein Vergleich: Herzog Friedrich von Württemberg verlieh in einem Lehnsbrief dem nun mündig gewordenen Adam von Ow das gesamte Sternecker Lehen als Erb- und Kunkellehen. 1720 starb die Hirrlinger Linie von Ow im Mannesstamm aus. Die Herrschaft fiel an die Tochter Maria Augusta von Attems, geb. von OW (1717 verhwiratet mit Graf Anton Ferdinand von Attems. Nach dem Tode der Gräfin Maria Augusta von Attems im Jahre 1725 erhielt ihr Gemahl Graf Anton Ferdinand von Attems das Lehen Sterneck.. Der Nachkomme, Graf Christian August von Attems, versäumte es, einen Teil des Hirrlinger Lehens auf sich überschreiben zu lassen. Der Lehnsherr Württemberg nahm dieses Versäumnis zehn Jahre später (1749) zum Anlass, Sterneck gegen den Hirrlinger Teil einzutauschen. Der Herzog von Württemberg wollte damit erreichen, dass es keinen katholischen Lehnsinhaber mehr gab. Er hoffte auch, dass die Wallfahrten im evangelischen Gebiet jetzt ein Ende fänden. Die Aufhebung der katholischen Kultfreiheit wäre allerdings auf Schwierigkeiten gestoßen. Aus diesem Grunde sah Württemberg davon ab, den investierten katholischen Geistlichen, Pfarrer Lieb, aus seinem Amt zu entfernen.
1749 wurde Sterneck Rentkammerort im Stabsamt Fürnsal. Die Gebäude wurden an Pächter vergeben. Nach 21 Jahren erwarb ein Bauer das Schloss samt Meiereigebäude in Erbpacht. Auch die Mühle mit Bannrecht wurde einem Bauern überlassen. Der Unterhalt des Schlosses wurde aber bald zu kostspielig. Das Schloss verfiel immer mehr.
1804 erfolgte die Aufhebung der reichsritterschaftlichen Rechte. 1807/1808 wurde Sterneck dem Oberamt Sulz zugeordnet und 1828 der Ort - von Fürnsal losgelöst - selbständige Gemeinde. 1971 erfolgte die Eingemeindung nach Loßburg. 1989 kam Oberbrändi zur Ortschaftsverwaltung Sterneck.
Zum Ort Sterneck gehören die Weiler:
•Dottenweiler ist 1359 erstmals erwähnt als Dottenwiler. Der Name ist wohl von Toto oder Tetto abgeleitet.
•Geroldsweiler ist um 1300 erstmals als gerhitwiler genannt.
•Oberbrändi wurde in den älteren Urkunden einfach mit brendi bezeichnet, so im Jahre 1425.
•Salzenweiler heißt 1421 alzenwiler.
•Unterbrändi (1237 brendowe) war ursprünglich der Kirchort für die Herrschaft Brandeck zu Sterneck. Siehe: Kirchliche Verhältnisse.
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