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Deutschland

Bundesrepublik Deutschland

Hauptstadt
Berlin
 
Fläche
357.027 km²
 
Bevölkerung
82.716.000
 
pro km²
232 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
30.11.2024
10:00
 
 
+
»
 

Geschichte

In Sternenfels bestand seit dem Hochmittelalter eine Burg der Herren von Kürnbach, die diese zu ihrem Stammsitz machten und sich fortan Herren von Sternenfels nannten. Der bei Sternenfels anstehende weiße Stubensandstein wurde bereits als Baumaterial für den Bau der Burg abgebaut und feinere Qualitäten im benachbarten Häfnerhaslach für die Häfner- bzw. Töpferei verwandt. In Sternenfels waren die Steinbrüche wichtiger Erwerbszweig der Bewohner des unter der Burg liegenden Weilers. Sternenfels kam im Laufe des 14. Jahrhunderts an Württemberg. Im Dreißigjährigen Krieg wurde der Ort verwüstet und lag danach für einige Zeit brach. Gegen Ende des 17. Jahrhunderts wurden einige der Wälle und Gräben der Eppinger Linien in und um Sternenfels errichtet. Die Burg wurde 1778 abgetragen.

In der Mitte des 18. Jahrhunderts entwickelte sich ein eigener Erwerbszweig, der Sandbau, bei dem Sandstein zu Stubensand zermahlen wurde. Um 1860 bestanden rund 35 Sandmühlen in Sternenfels und viele Sternenfelser arbeiteten als Sandbauern. Der Gemeindewald auf dem Sandberg litt sehr unter dem exzessiven Steinabbau, so dass um 1920 die Abfuhr von Stubensandsteinen untersagt wurde. Gleichzeitig sank aufgrund veränderter Bodenbeläge und Putzmaterialien auch die Nachfrage nach Stubensand, so dass die letzte Sandmühle 1935 schloss. Die geologische Formation Stubensandstein ist in geringem Maße goldhöffig, was u.a. von Christopher Bechtler versucht wurde auszunutzen. Der aus Pforzheim stammende Bechtler war 1818 mit einem Goldwaschversuch in Sternenfels nicht sehr erfolgreich gewesen, wurde aber während des Goldrausches in den USA zum Millionär mit eigenem Münzrecht und prägte unter anderm die ersten Golddollar.

Die wichtige Rolle der Industrie machte sich auch politisch bemerkbar, in Sternenfels wurde bereits 1875 der sogenannte Sternenfelser Arbeiterverein gegründet, auf dessen Tradition sich die lokale SPD heute noch beruft - und bei Wahlen regelmäßig Ergebnisse um 50% erzielt, was in Baden-Württemberg wie in der Umgebung nicht selbstverständlich ist.

Sternenfels wurde vom württembergischen Oberamt Güglingen aus verwaltet, gehörte ab 1816 zum Oberamt Maulbronn und nach 1938 zum Landkreis Vaihingen, der 1973 im Enzkreis aufging.

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