Geschichte
Stilli wurde um das Jahr 1450 herum gegründet, als die Besitzer der Herrschaft Schenkenberg beschlossen, an dieser Stelle eine Fähre über die Aare einzurichten und damit neue Einnahmequellen zu erschliessen. Um die Taverne und die Mühle herum entstand eine kleine Siedlung, deren Bewohner hauptsächlich vom Fischfang und vom Schiffsverkehr lebten. Die Schiffer von Stilli beförderten Güter von Bern, Luzern und Zürich bis nach Laufenburg und Zurzach, teilweise sogar bis nach Holland.
Grund und Boden waren Teil des Hofes Rein, das dem Kloster Wittichen im Kinzigtal (Schwarzwald) gehörte. Als 1460 die Stadt Bern das Gebiet westlich der Aare eroberte, änderte sich an den Rechten des Klosters nichts. Die Nonnen mussten allerdings die Einführung der Reformation im Jahr 1528 hinnehmen. 1544 verkaufte das Kloster den Hof Rein an den Grafen Hartmann von Hallwyl. 1566 wurde Stilli der Hauptort eines neuen Gerichtsbezirkes, der auch die Dörfer Lauffohr, Mönthal, Rein, Remigen, Riniken, Rüfenach und Villigen umfasste. Zwischen 1588 und 1599 erwarb die Stadt Brugg zwei Drittel des Hofes, die Stadt Bern das übrige Drittel.
Im März 1798 eroberten die Franzosen die Schweiz, entmachteten die "Gnädigen Herren" von Bern und riefen die Helvetische Republik aus. Der Hof Rein kam zum neuen Kanton Aargau. 1799 verlief die Frontlinie im Zweiten Koalitionskrieg mitten durch das untere Aaretal. In der Region gab es mehrere Feldlager der französischen Armee. Durch Requisitionen und Plünderungen erlitten die Dorfbewohner grosse Not.
1803 wurde der Hof Rein aufgelöst, die einzelnen Dörfer zu selbständigen Gemeinden erhoben. 1903 endete der traditionsreiche Fährbetrieb mit der Eröffnung einer Brücke über die Aare. Im September 2003 beschlossen die Stimmberechtigten von Stilli, die Eigenständigkeit ihrer Gemeinde aufzugeben und sich per 1. Januar 2006 der Gemeinde Villigen anzuschliessen.
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