Geschichte
Der Name „Strobl“ bedeutet „Strubbeliger Mann“ und geht auf das 14. Jahrhundert zurück. Damals, als der Wolfgangsee noch Abersee genannt wurde, scheint ein gewisser Friedrich Stroblo als erster Inhaber einer „Seege“ (= Fischteich) auf.
160 Jahre später sind die „Strobl´s“ Inhaber einer Liegenschaft „Am Schober“ und bilden den Kern für die Entwicklung von Strobl. 1593 wurde der Ortsname Strobl erstmals urkundlich verwendet, setzte sich allerdings erst im 19. Jahrhundert ganz durch. Der Ortsname geht auf Hanns III. Strobl zurück, der am hiesigen Ort um 1587 Amtmann und Tavernenwirt war. Die Familie Strobl war bis 1765 die führende im Ort. Unter dem eingeheirateten Nachfolger Joseph Sigmund Berchtold und Sonnenburg zerfiel der Besitz der Familie Strobl, im Volke hatte sich aber der Name „Strobl“ für die ganze Gegend um das alte Wirtshaus „Am Schober“ eingebürgert.
Zur Zeit der Zerstückelung des alten Besitzes und Übertragung der Tavernenrechte vom alten Strobl-Wirtshaus entstand gegen 1800 der Platzlhof. Es wurde das Wirtshaus zur Post und war Station der Thurn- und Taxischen Postlinie. 1877 bis 1890 erlebte es eine Hochblüte, als zusätzlich zum florierenden Postwagenverkehr die Fiaker ihre Gäste aus dem kaiserlichen Bad Ischl an den Wolfgangsee brachten. Hugo von Hofmannsthal hatte Strobl als Rückzugsquartier auserkoren.
Um die Jahrhundertwende 1900 wurde Strobl zum Landsitz des Baron Gecmen-Waldeck. Die Familie war durch die Industrialisierung zu großem Reichtum gelangt. Sie besaß in Wien ein hochherrschaftliches Palais in Hietzing und große Besitzungen in Böhmen.
Während der Sommeraufenthalte Kaiser Franz Joseph I. in Bad Ischl war der Strobler Besitz Treffpunkt großer gesellschaftlicher Ereignisse. Hier verkehrte Hocharistokratie und Großbürgertum.
Nach dem Zweiten Weltkrieg entstand auf einem Teil des Gecmen- Waldeckschen Besitzes das Kurhotel Schloss Strobl. Die alte Bausubstanz wurde voll erhalten und saniert und fügt sich harmonisch in die moderne Nutzung ein.
Im Jahre 1945 war Theo Lingen ein paar Tage Bürgermeister von Strobl. Der Schauspieler Emil Jannings hatte bereits seit 1929 ein Landhaus in Strobl, siedelte 1945 ganz nach Strobl um und verstarb hier 1950. Leopold, König von Belgien, und seine Familie waren Anfang 1945, begleitet von 200 Personen der Waffen-SS, in Strobl bis zu seiner Befreiung durch die US-Armee im Mai 1945 interniert und blieben bis 1950. 1973 zieht Hildegard Knef vorübergehend in das Jagdschloss „Hubertushof“ (Landhaus des Prinzen von Fürstenberg / Fürstenhaus Fürstenberg) in Strobl ein. Kammerschauspielerin Prof. Helene Thimig-Reinhardt, Frau von Max Reinhardt, lebte über 20 Jahre in Strobl.
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