Geschichte
Als Schwarzwasser im Jahre 1293 erstmals urkundlich erwähnt wurde, war es eng mit dem Plesser Land verbunden. Mit der zunehmenden herrschaftlichen Zersplitterung Schlesiens fiel der Ort gegen Ende des 13. Jahrhunderts an das Herzogtum Ratibor, gegen Anfang des 15. Jahrhunderts dann an das Herzogtum Pless. In der Folge wechselte Schwarzwasser häufig den Besitzer, bis es 1480 schließlich Teil des Herzogtums Teschen wurde und mit diesem 1327 unter die Krone Böhmens kam. Der Teschener Herzog Kasimir II. übergab die Ortschaft später seinem Marschall Nikolaus Brodecki. Unter dessen Herrschaft bis 1518 erlebte der Ort mit dem Aufkommen der Fischzucht und der Blüte des Handwerks einen raschen Aufschwung. Förderlich war auch die Lage an der Kreuzung der Handelswege von Mähren nach Krakau sowie von Ratibor nach Bielitz. Diese Entwicklung spiegelt sich auch in der Verleihung des Stadtrechts an Schwarzwasser im Jahre 1482 sowie weiteren Privilegien in den folgenden Jahren wider. Außerdem wurden in der Stadt Wochen- und Jahrmärkte abgehalten. Nachdem König Vladislav II. das Stadtrecht im Jahre 1503 bestätigt hatte, erhielt die Stadt das Privileg ein eigenes Wappen und Siegel zu führen. Schon damals zeigte das Wappen das Abbild der heiligen Barbara. Bald darauf fielen weite Teile Schwarzwassers 1572 einer Feuersbrunst zum Opfer, worauf die Stadt in 30 Jahren wieder aufgebaut wurde. Weitere Zerstörungen brachten der Dreißigjährige Krieg und ein weiterer Stadtbrand 1688. 1742 wurde Schwarzwasser nicht wie der überwiegende Teil Schlesiens preußisch, sondern wurde Grenzstadt in Österreichisch Schlesien. Die Stadt wurde häufig von Seuchen und Hochwassern heimgesucht und ein erneuter Brand im Jahre 1793 zerstörte 73 Gebäude, darunter auch das Rathaus. Bei dem folgenden Wiederaufbau wurden überwiegend steinerne Häuser errichtet.
Mit der Eröffnung der ersten Textilfabriken im nahe gelegenen Bielitz zu Beginn des 19. Jahrhunderts sahen sich die seit dem 17. Jahrhundert zu Bedeutung gekommenen örtlichen Tuchmacher einem nicht zu überwindenden Konkurrenzproblem gegenübergestellt und auch die Gesamtwirtschaft Schwarzwassers erlebte einen Niedergang.
Wegen anfänglichem Widerstand der Bevölkerung konnte erst 1911 eine Schmalspurbahn erbaut werden, die Schwarzwasser an die Strecke Chybia–Pawlowitz anschloss. Dies glich die bis dahin ungünstige, abgelegene Lage der Stadt aus und erlaubte wieder einen gewissen Aufschwung. Damals entstanden unter anderem ein Fliesen- und ein Sägewerk. Nach der Wiedererrichtung des polnischen Staates 1918 wurde Schwarzwasser, auch wenn sich die Stadtführung für eine Angliederung an das Deutsche Reich einsetzte, unter seinem polnischen Namen StrumieÅ„ Teil Polens. Während des Dritten Polnischen Aufstands im preußischen Oberschlesien 1921 befand sich im grenznahen StrumieÅ„ ein Führungsstab der Aufständischen.
In der Zwischenkriegszeit zählte StrumieÅ„ zu den ärmsten Städten der Autonomen Woiwodschaft Schlesien. In den 1930er Jahren erlangte die Keramikherstellung in StrumieÅ„ mit einer Keramikfabrik und seit 1938 einer Fachschule an Bedeutung. Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde die Stadt 1939 von der Deutschen Wehrmacht besetzt und dem neuen Landkreis Bielitz zugeteilt. Gegen Ende des Krieges fanden in der Umgebung der Stadt schwere Gefechte zwischen der Rote Armee und der Wehrmacht statt. Bei diesen Gefechten und schließlich bei der Eroberung der Stadt wurde StrumieÅ„ zu 60% zerstört.
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