Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung von Sulz erfolgte im Jahr 1260. Das Dorf gehörte zum ältesten Besitz des adligen Damenstifts in Säckingen. Das Sulztal bildete einen so genannten Dinghof des Klosters. Rheinsulz war jedoch ein Teil des Dinghofs Mettau. Das Kloster stellte sich 1173 unter den Schutz der Habsburger. Ab 1232 war die Gegend um Laufenburg im Besitz der jüngeren Linie Habsburg-Laufenburg, fiel dann jedoch 1386 an die ältere Linie zurück.
Die Habsburger verpfändeten nach dem Waldshuterkrieg von 1468 das gesamte Fricktal an Burgund. Als die Burgunder von den Eidgenossen während der Burgunderkriege vernichtend geschlagen worden waren, kam das Sulztal 1477 wieder unter österreichische Herrschaft. Nach der Reichsreform des österreichischen Kaisers Maximilian I. im Jahr 1491 gehörte das Sulztal zu Vorderösterreich und war Teil der Kameralherrschaft Laufenburg.
Während des 17. Jahrhunderts gab es kaum längere Friedenszeiten. Der Rappenkrieg, ein Bauernaufstand, dauerte von 1612 bis 1614. Der Dreissigjährige Krieg, der zwischen 1633 und 1638 auch das Fricktal erfasste, warf das Dorf in seiner wirtschaftlichen Entwicklung zurück. Auch während des Pfälzer Erbfolgekriegs (1688-1697) zogen fremde Truppen durch die Region.
1797 war das Fricktal nach dem Frieden von Campo Formio ein französisches Protektorat geworden. Während des Zweiten Koalitionskriegs verlief hier die Frontlinie zwischen den Armeen Frankreichs und Österreichs. Am 20. Februar 1802 wurde Sulz eine Gemeinde im Distrikt Laufenburg des Kantons Fricktal, der sich im August der Helvetischen Republik anschloss. Damit war Sulz schweizerisch geworden. Seit dem 19. März 1803 gehört Sulz zum Kanton Aargau. Damals erfolgte auch die Vereinigung von Rheinsulz mit den übrigen Dörfern des Tals zu einer einzigen Gemeinde.
Sulz war eine arme Gemeinde, weshalb viele Einwohner ihre Heimat verliessen; allein 1853/54 wanderten 116 Personen nach Nordamerika aus, was zehn Prozent der damaligen Gesamtbevölkerung entsprach. Am 1. August 1892 wurde in Rheinsulz ein Bahnhof an der Eisenbahnlinie Stein - Koblenz eröffnet, was die Ansiedlung kleinerer Industriebetrieb nach sich zog. Dennoch blieb Sulz bis weit ins 20. Jahrhundert hinein überwiegend landwirtschaftlich geprägt. Die Einwohnerzahl stagnierte während Jahrzehnten und nimmt erst seit Beginn der 1990er wieder leicht zu. Am 28. Mai 1994 wurde der Personenverkehr auf der Eisenbahnlinie zwischen Laufenburg und Koblenz eingestellt.
Basierend auf dem Artikel Sulz AG der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
Quelle | Autoren und Artikelversionen