Geschichte
Schlichtingsheim war eine Ansiedlung protestantischer Exulanten, die während der Rekatholisierung Schlesiens im Dreißigjährigen Krieg nach Polen geflohen waren.
1,5 km hinter der Grenze, in Großpolen, gründete der Besitzer des Rittergutes Gurschen (Gorczyna), Johann Georg von Schlichting, mit Erlaubnis des polnischen Königs Wladyslaw IV. im Jahre 1644 eine Stadt, die seinen Namen erhielt.
Der unsprüngliche Name der Siedlung war Schlichtinkowo, jedoch war der deutsche Name genauso gebräuchlich. Schlichting legte die Bürgerrechte fest wie auch die Statuten der Innungen der verschiedenen Handwerke.
Die Stadt wurde um einen rechteckigen Marktplatz mit regelmäßigen Straßenzügen angelegt und nahm ursprünglich eine Fläche von 14 Hektar ein.
1653 wurde Schlichtingsheim durch König Johann Kasimir das Niederlagsprivileg für Leinen und Leinenprodukte verliehen.
1793 gelangte die Stadt an Preußen, 1806 kam sie zum Herzogtum Warschau und letztlich 1815 wieder an Preußen. Bis zur Auflösung der Provinz Posen gehörte die zum Landkreis Fraustadt gehörige Kleinstadt dieser Provinz an. In der Folgezeit zur Provinz Grenzmark Posen-Westpreußen gehörend, gelangte Schlichtingsheim zum 1. Oktober 1938 zur Provinz Schlesien.
Seit 1906 war die Stadt an das Eisenbahnnetz angeschlossen, die Strecke von Glogau nach Guhrau führte über Schlichtingsheim.
Schlichtingsheim war eine Stadt des Handwerks, die klein und beschaulich blieb. Ihre Einwohner waren fast ausschließlich Deutsche.
Erst 1927 wurde in Schlichtingheim ein Rathaus erbaut.
Die historische, ehemals evangelische, jetzt katholische Holzkirche, die noch aus der Zeit der Stadtgründung stammte, brannte am 14. April 1995 nieder. Ende 2002 war der Aufbau einer neuen Kirche, die sich in ihrer Gestaltung an den Vorgängerbau anlehnt, abgeschlossen.
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