Geschichte
Tábor ist bekannt als eine Hochburg der Hussitenbewegung. Im Frühjahr 1420 zogen Anhänger von Jan Hus, die die Stadt Ústà unter ihrer Kontrolle hatten, von dort aus auf einen nahe gelegenen Berg, auf dem die Burg Kotnov stand. Sie benannten ihre Stadt nach dem biblischen Berg Tabor und richteten zunächst eine Art Gottesstaat ein (mit Verbot von Privateigentum und sehr rigorosen Moralvorschriften). Schon 1421 zogen die Vertreter dieser Richtung aus der Stadt aus (und wurden in den nächsten Jahren weitgehend ausgerottet), doch war in der Stadt auch weiterhin eine relativ radikale Fraktion der Hussitenbewegung aktiv, die sog. Taboriten. Nachdem diese in der Schlacht von Lipan zusammen mit den sog. Orebiten unterlegen waren, handelte die Führung der Stadt mit Kaiser Sigismund einen Kompromiss aus und wurde 1437 zu einer freien Königsstadt. Doch erst 1452, als die Stadt von Georg von Podiebrad belagert wurde, setzten sich auch hier die gemäßigten Kalixtiner durch.
Im 16. Jahrhundert war Tábor eine blühende Handelsstadt, im Dreißigjährigen Krieg wurde die Stadt zweimal belagert (1621 und 1648) und zum Teil zerstört. In den zwanziger Jahren des 17. Jahrhunderts wurde sie gewaltsam rekatholisiert. Ab Anfang des 19. Jahrhunderts war sie ein wichtiges Zentrum der Nationalen Wiedergeburt, u. a. wurde hier 1862 das erste tschechischsprachige Gymnasium gegründet. BedÅ™ich Smetana widmete Tábor eine sinfonische Dichtung aus dem Zyklus Mein Vaterland.
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