Geschichte
Um die Mitte des 9. Jahrhunderts n. Chr. erhob der Chola-König Vijayalala Tanjavur zur Hauptstadt seines Reiches. Ihre Blütezeit erlebte die Stadt unter Rajaraja I. (reg. 985 bis 1014), der nach 1000 der hinduistischen Gottheit Shiva zu Ehren den Brihadisvara-Tempel errichten ließ. Sein Nachfolger Rajendra I. (reg. 1014 bis 1044; als Mitregent bereits ab 1012) verlegte die Hauptstadt jedoch nach Gangaikonda Cholapuram. Tanjavur erlitt in der Folgezeit einen Niedergang. Im 13. Jahrhundert fiel die Stadt an die Pandya, im darauffolgenden Jahrhundert an die Sultane von Madurai und schließlich an Vijayanagar. Dessen König Achyuta (reg. 1529 bis 1542) setzte 1535 einen Statthalter (Nayak) in Tanjavur ein, der die Region seitdem als de facto selbstständiges Königreich regierte, obwohl er Vijayanagar auch nach dessen Niederlage gegen die vereinten Dekkan-Sultanate in der Schlacht von Talikota im Jahre 1565 offiziell treu blieb. Tanjavur war bis in die 1660er Jahre Residenzstadt, als sie von den Nayaks von Madurai erobert wurde. Einige Jahre später nahm Venkaji, der Halbbruder des Marathenherrschers Shivaji, die Stadt ein. 1799 musste der marathische Raja die Oberhoheit der Britischen Ostindien-Kompanie (1858 bis 1947 Britisch-Indien) anerkennen. Nach der Unabhängigkeit gehörte Tanjavur zum Bundesstaat Madras, der seit 1968 den Namen Tamil Nadu trägt, und ist Verwaltungssitz eines Distriktes.
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