Tanjavur
Tanjavur
Tanjavur (tamil
தஞà¯à®šà®¾à®µà¯‚à®°à¯, TañcÄvÅ«r; auch
Thanjavur, früher anglisiert
Tanjore) ist eine Stadt im südindischen Bundesstaat Tamil Nadu. Sie liegt im fruchtbaren Mündungsdelta des Kaveri, rund 280 Kilometer Luftlinie südlich von Chennai. Die Einwohnerzahl beträgt 220.345 (Berechnung; Stand: 1. Januar 2006). Tanjavur ist Hauptstadt des gleichnamigen Distriktes (3.396,57 km²; 1.091.557 Einwohner (Stand: Volkszählung 2001)).
Geschichte
Geschichte
Um die Mitte des 9. Jahrhunderts n. Chr. erhob der Chola-König Vijayalala Tanjavur zur Hauptstadt seines Reiches. Ihre Blütezeit erlebte die Stadt unter Rajaraja I. (reg. 985 bis 1014), der nach 1000 der hinduistischen Gottheit Shiva zu Ehren den Brihadisvara-Tempel errichten ließ. Sein Nachfolger Rajendra I. (reg. 1014 bis 1044; als Mitregent bereits ab 1012) verlegte die Hauptstadt jedoch nach Gangaikonda Cholapuram. Tanjavur erlitt in der Folgezeit einen Niedergang. Im 13. Jahrhundert fiel die Stadt an die Pandya, im darauffolgenden Jahrhundert an die Sultane von Madurai und schließlich an Vijayanagar. Dessen König Achyuta (reg. 1529 bis 1542) setzte 1535 einen Statthalter (Nayak) in Tanjavur ein, der die Region seitdem als
de facto selbstständiges Königreich regierte, obwohl er Vijayanagar auch nach dessen Niederlage gegen die vereinten Dekkan-Sultanate in der Schlacht von Talikota im Jahre 1565 offiziell treu blieb. Tanjavur war bis in die 1660er Jahre Residenzstadt, als sie von den Nayaks von Madurai erobert wurde. Einige Jahre später nahm Venkaji, der Halbbruder des Marathenherrschers Shivaji
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Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten
Tanjavur ist berühmt für den 1010 fertig gestellten Brihadisvara-Tempel, der als herausragendes Beispiel mittelalterlicher hinduistischer Tempelbaukunst im südindischen Dravida-Stil der Chola-Zeit gilt. Der aus Granit erbaute Tempel mit seinem über 60 Meter hohen
Vimana (Tempelturm) gehört seit 1987 zum Weltkulturerbe der UNESCO. Der Tempelbezirk umfasst mehrere Hallen sowie eine monolithische Nandi-Statue, die drittgrößte Indiens. Er wird von einem doppelten Mauerring begrenzt. Das Eingangstor wird von einem
Gopuram (Torturm) gekrönt, das im Gegensatz zu späteren dravidischen Tempelbauten an Größe und Pracht dem
Vimana nachgestellt ist.
Weitere Sehenswürdigkeiten sind der weitestgehend im 16. Jahrhundert entstandene Palast der Nayaks von Tanjavur sowie die Saraswati-Mahal-Bibliothek (um 1700) mit einer umfangreichen Sammlung alter Handschriften.
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