Geschichte
Um 1300 v. Chr. siedelten sich die Sikuler, die der Insel Sizilien ihren Namen gaben, auch auf den Hängen des Monte Tauro an. Die Einwohner unterhielten gute Beziehungen zu den Griechen der 735 v. Chr. ganz in der Nähe gegründeten Stadt Naxos. Nach der Zerstörung von Naxos durch Dionysios I. von Syrakus nahmen sie deren Bewohner in ihre Stadt auf. Die Griechen nannten die Stadt auf griechisch Tauromenion, und im Jahr 358 v. Chr. wurde mit Andromachos, dem Vater des Historikers Timaios, zum ersten Mal ein Grieche zum Herrscher der Stadt.
Als Sizilien im 3. Jahrhundert v. Chr. nach dem Ersten Punischen Krieg eine römische Provinz geworden war, wurde aus Tauromenion lateinisch Tauromenium, und hohe Beamte aus Rom ließen hier für ihre Familien Wohnhäuser im Stil römischer Stadtvillen errichten. Die Stadt wurde von den Römern mit großen Wasserreservoirs ausgestattet, so dass sie langen Belagerungen standhalten konnte. Da Tauromenium nach der Ermordung Gaius Iulius Caesars den Sextus Pompeius gegen das zweite Triumvirat unterstützt hatte, ließ Octavian nach seinem Sieg über Sextus Pompeius 36 v. Chr. die Bewohner deportieren.
Bei der Eroberung Siziliens durch die Araber konnte Tauromenium durch seine geschützte Lage und seine Wasserreservoirs lange Zeit den Angriffen widerstehen und wurde nach dem Fall von Syrakus zum Zentrum des noch byzantinisch beherrschten Teils Siziliens. Erst 902 wurde es von den Arabern erobert. Nach zwei Aufständen gegen die arabische Herrschaft 962 und 969 wurde die Stadt zerstört. Erst im 13. Jahrhundert wurde sie wieder besiedelt, konnte aber ihre frühere Bedeutung nie mehr erreichen. Besonders nach einem Aufstand 1674-1678 gegen die spanische Vorherrschaft verschlechterte sich die Lage Taorminas immer mehr, und als im 18.Jahrhundert die Straße Messina–Syrakus an die Küste verlegt wurde und nicht mehr durch Taormina lief, sank die Stadt zu einem unbedeutenden Dorf ab. Erst durch den Tourismus erfuhr Taormina wieder einen wirtschaftlichen Aufschwung.
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