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Deutschland

Bundesrepublik Deutschland

Hauptstadt
Berlin
 
Fläche
357.027 km²
 
Bevölkerung
82.716.000
 
pro km²
232 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
23.02.2025
12:13
 
 
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Geschichte

Am 19. April 788 wird der Ort Thüngen erstmals urkundlich erwähnt. Im Codex Eberhardi heißt es:



Der Namen des Ortes Thüngen leitet sich von Thing ab. Als Ding, historisierend Thing (germanisch, altnordisch und neuisländisch: Þing, interskandinavisch: Ting, oder Thie bzw. Tie) wurden Volks- und Gerichtsversammlungen nach dem alten germanischen Recht bezeichnet. Die Ursprünge Thüngens deuten also auf einen Ort hin, an dem solche Versammlungen durchgeführt wurden. (Diese Deutung ist allerdings sehr strittig! Der Name Thungidi bzw. Tungede ist möglicherweise auch keltischen Ursprungs oder könnte auf einer ursprünglich römischen Ortsbezeichnung beruhen.)
Bis circa 1200 befand sich der Ort unter der Herrschaft der Grafen von Henneberg. Nach deren Aussterben wurde die Herrschaft von einem Rittergeschlecht übernommen, das sich später nach dem Ort "von Thüngen" nannte. Die Geschichte Thüngens ist stark mit der Geschichte dieses Adelsgeschlechts verknüpft.

1366 wurde erstmals ein Thüngener Bürger urkundlich genannt und 1419 die erste Dorfordnung erlassen. 1465 wurde Thüngen zur Stadt erhoben, was die Befestigung mit Mauern und Türmen sowie eine Stadtverfassung erlaubte. Zünfte durften eingeführt und Wochenmärkte abgehalten werden. Ab 1551 wurde mit Genehmigung der Herrschaft endgültig die Reformation eingeführt, was in den nächsten Jahrhunderten zu erheblichen Streitigkeiten zwischen den Konfessionen führte - vor allem, seit im dreißigjährigen Krieg ein Teil des Dorfes unter die Herrschaft des Fürstbischofs in Würzburg kam (verwaltet vom Juliusspital). Eine jüdische Landgemeinde entstand im 16. Jahrhundert.

Am 28. Juni 1814 wurde Thüngen im Zusammenhang mit den Napoleonischen Kriegen dem Königreich Bayern zugesprochen. 1825 musste das Zunftwesen eingestellt werden. Offiziell wurde das Stadtrecht niemals aberkannt. 1846 wurde die heute noch bestehende Schlossbrauerei Thüngen durch Wilhelm, Wolfgang und Hanskarl von Thüngen gegründet. Nach der Fertigstellung der Werntalbahn 1879 fuhr am 16. April der erste Zug durch Thüngen.

In Gegenwart des Prinzen Ludwig von Bayern wurde am 18. Mai 1892 die Ludwigslinde auf dem Planplatz gepflanzt.

1923 veranstaltete der Bund „Bayern und Reich“ in Thüngen eine Veranstaltung, bei der bei Auseinandersetzungen mit Einwohnern ein Arbeiter ums Leben kam. Von den 1933 noch 152 jüdischen Einwohnern wanderten bis 1940 viele aus, mindestens 50 Einwohner wurden aber deportiert und ermordet.

Seit 1978 bilden der Markt Thüngen, der Markt Zellingen und die Gemeinden Himmelstadt und Retzstadt die Verwaltungsgemeinschaft Zellingen.

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