Stadtgliederung
•Auernheim
liegt auf dem Hahnenkamm (634 m ü. NN) und hat ca. 700 Einwohner. Entstanden dürfte dieses ehemalige Freibauerndorf im 6. bis 8. Jahrhundert sein, die Ersterwähnung erfolgte allerdings erst 1057/75. Auernheim ist der höchstgelegene Ort Mittelfrankens. Die evangelisch-lutherische Kirche St. Georg auf dem Kirchberg – der eine Weitsicht zur Weißenburger Bucht, zur Altmühlalb, zum Ries und an Föhntagen bis zu den Alpen bietet – gilt als eine der schönsten Kirchen der Gegend. Sie weist u. a. außergewöhnliche bäuerlich-barocke Emporenmalereien mit Szenen aus dem Leben Jesu auf, die der Maler Johann Jakob Brenner 1680 geschaffen hat.
•Bubenheim
liegt unmittelbar an der Altmühl (420 bis 440 m ü. NN) und zieht sich um den Bubenheimer Berg, auf dem Gesteinsarten aus dem Riesauswurf (Meteoriteneinschlag vor fünfzehn Millionen Jahren) zu finden sind. Der Ort hat ca. 410 Einwohner. Er wird bereits im 8. Jahrhundert erwähnt, denn 792 besuchte Karl der Große Bubenheim anlässlich des Baus der Fossa Carolina. In der Nähe des Dorfes befindet sich ein Fluggelände.
•Dietfurt
hat ca. 450 Einwohner, bildet den Eingang zum malerischen Atmühltal und liegt 400 m ü. NN. Der Ort wird bereits 802 erstmals erwähnt, als Reginsind – die Tochter eines fränkischen Adeligen – ihre Besitzungen dem Kloster St. Gallen übergibt. Im Mittelalter zählten zu den wichtigsten Grundherren u. a. die Marschälle von Pappenheim.
•Falbenthal
liegt 520 m ü. NN und wird erstmals 1250 als Walwental im Besitz des Klosters Wülzburg erwähnt. Da sich die Ortsbezeichnung als Flurname („Siedlung ifdasm fahlen Tal“) erklären lässt, dürfte die Gründung nicht vor dem 12. Jahrhundert erfolgt sein. Mit dem Kloster Wülzburg gelangte der Ort Ende des 14. Jahrhunderts auch in die Hände Markgrafen von Brandenburg-Ansbach. 1608 belehnten diese Hans von Buchholz zu Helfenberg mit Falbenthal. 1642 wurde das Gut vom Obristen Johann von Leubelfing erworben. Heute dient das einstige Gutsschloss nur noch als Wohngebäude.
•Graben
Das kleine (ca. 200 Einwohner), 410 m ü. NN gelegene Dorf trägt seinen Namen vom Karlsgraben (Fossa Carolina), von dem hier noch heute Erdwälle und Bodenaushebungen zeugen. Dazu ist in der Hüttinger Scheune eine Karlsgrabenausstellung untergebracht, die den Bau vor über 1200 Jahren anschaulich rekonstruiert. Sehenswert ist auch die evangelisch-lutherische Kirche St. Kunigund, die u. a. gut erhaltene spätgotische Fresken birgt. Das Dorf liegt am Fuße des Nagelberges, auf dessen Plateau sich ein so genannter Hexentanzplatz befindet.
•Grönhart
liegt 425 m ü. NN und befindet sich auf einer Schwemmsandhöhe, wovon der Ort auch seinen Namen („Siedlung am sandigen Wald“) herleitet. Da es sich auch hierbei um einen Flurnamen handelt, dürfte der Ortes wohl erst im 11. oder 12. Jahrhundert entstanden sein. Urkundlich wird er erstmalig 1251 genannt wird. Das ortsansässige Rittergeschlecht starb wohl im 13. Jahrhundert aus. In den darauffolgenden Jahrhunderten sind das Kloster Wülzburg, die Wiriche von Treuchtlingen und die Marschälle von Pappenheim hier begütert. In unmittelbarer Nähe des Dorfes befindet sich die europäische Wasserscheide. Hier wurde 1984 ein Brunnen aufgestellt, der sein Wasser in zwei Rinnsale entlässt. Der eine fließt über die Altmühl der Donau zu, der andere über die Rezat dem Main und Rhein entgegen.
•Gundelsheim
hat ca. 500 Einwohner und liegt im Möhrenbachtal (460 bis 480 m ü. NN). Der Ort wird erstmals 1065 genannt und besitzt eine kleine Kirche mit barocker Ausstattung. Geologisch interessant ist der Marmorsteinbruch. Hier liegt Auswurfgestein des Rieses sichtbar auf dem Kalkstein, was seinerzeit US-amerikanische Austronauten veranlasste, während ihres geologischen Trainings im Nördlinger Ries im August 1970 Gundelsheim einen Besuch abzustatten. Verwendet wurde dieser Marmor beispielsweise im Berliner Flughafen Tempelhof.
•Haag
liegt 515 m ü. NN und wird erstmalig 1214 als Besitz des Marschalls von Pappenheim erwähnt. Da 1360 die Güter jedoch dem Kloster St. Walburg in Eichstätt gehören und die Marschälle lediglich das Vogteirecht ausüben, ist es wegen dieser Besitzverhältnisse wahrscheinlich, dass der Ort im 12. Jahrhundert vom Kloster St. Walburg gegründet wurde. Der Name bedeutet „bei der eingehegten Stelle“. Auf einem Geländevorsprung liegen die Überreste einer Burg, die 1263 von Ludwig dem Strengen zerstört worden sein soll.
•Möhren
liegt im Möhrenbachtal (455 m ü. NN) und hat ca. 580 Einwohner. Sehenswert sind das ehemalige Schloss der Pappenheimer Grafen und die römisch-katholische Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt mit ihrer reichhaltigen Barockausstattung.
•Oberheumödern
liegt 500 m ü. NN. Urkundlich wird der Ort 1403 erwähnt, als Wirich und Jobst von Treuchtlingen ihn verpfänden. 1596 waren die Marschälle von Pappenheim-Treuchtlingen die Besitzer, von denen der Ort an die Markgrafen von Brandenburg-Ansbach überging. Sehenswert ist das Schulhaus von 1813, in dem bis 1932 unterrichtet wurde.
•Schambach
liegt nahe Treuchtlingen am Eingang des landschaftlich reizvollen Schambachtals (411 bis 520 m ü. NN) und hat ca. 700 Einwohner. Ausgrabungen ergaben, dass an diesem verkehrsgünstig gelegenen Ort von jeher Menschen gesiedelt haben. Urkundlich wird Scammaha zum ersten Mal 802 erwähnt. Die Kirche geht auf eine bereits im 8. Jahrhundert bestehende Willibaldskirche zurück. Ihr gedrungener Bau überragt kaum die Häuser des Ortskerns.
•Schlittenhart
wird erstmals 1306 erwähnt, als Graf Ulrich von Truhendingen dem Ritter Konrad von Rechenberg den Ort Slitenhart verkauft. Seit 1486 gehörte der Weiler zum Kloster Heidenheim und mit diesem später den Markgrafen von Brandenburg-Ansbach.
•Unterheumödern
Der wohl im 12. Jahrhundert entstandene Ort wird 1286 erstmals erwähnt, als das Kloster Wülzburg Ulrich von Mittelburg Einkünfte aus den Gütern Möhrenberg, Wolfhausen und haemedern, die es zuvor von diesem erhalten hatte, zubilligt. Später gehörte es u. a. dem Deutschen Orden in Ellingen, danach Wirich und Ulrich von Treuchtlingen. Im 15. Jahrhundert wurde der Weiler an das Kloster St. Klara in Nürnberg verpfändet. 1596 gehörten dem Marschall von Pappenheim-Treuchtlingen zwei Höfe und ein Haus zu Vndterheumödern, später den Markgrafen von Brandenburg-Ansbach. Heute sind im Ort nur noch zwei Vollerwerbsbetriebe ansässig.
•Wettelsheim
liegt am Fuße der Hahnenkammberge Patrich und Vierstein (450 m ü. NN) und hat ca. 1500 Einwohner. Der Ort ist wohl bereits im 5./6. Jahrhundert entstanden. Ältestes Gotteshaus im Ort ist die Martinskirche am Fuße des Patrichberges. Sie wurde im 13. Jahrhundert dem Kloster Wülzburg zugeteilt. Bei der Renovierung von 1958 traten Fresken aus der Zeit um 1058 zu Tage. Sehenswert ist der Schreinaltar von 1515.
•Windischhausen
ist in das reizvolle östliche Rohrbachtal eingebettet (500 m ü. NN) und hat ca. 150 Einwohner. Urkundlich wird es erstmals 1057 erwähnt, als die erste Kirche geweiht wurde. Im Laufe der Zeit waren hier die Grafen von Treuchtlingen, das Kloster Wülzburg, Kloster Rebdorf und Heidenheim begütert. Die Herkunft des Ortsnamens leitet sich vermutlich von der Volksgruppe der Slawen (windisch = slawisch) ab.
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