Geschichte
Archäologischen Fundstücken zufolge war das Nordufer des Lago di Bracciano bereits etruskisch besiedelt; möglicherweise befand sich hier die nicht mehr exakt lokalisierbare antike Siedlung Sabate, die etymologisch in der Bezeichnung der Sabatiner Berge (Monti Sabatini), die den Braccianosee umschließen, noch erhalten ist. Im Umkreis von 3 km sowohl westlich als auch östlich des heutigen Trevignano Romano befinden sich einige Nekropolen.
Mit der Eroberung der Zwölfstädtebund-Stadt Veji im Jahre 387 v. Chr. wurde der Lago di Bracciano römisch. Die Gegend war mutmaßlich die Heimat der genealogisch bis auf 447 v. Chr. zurück verfolgbare Plebejer-Familie Gens Trebonia; der heutige Ortsname erklärt sich aus dieser Etymologie.
Im Mittelalter, als das Territorium zum Kirchenstaat gehörte, entwickelte sich eine typische Feudalherrschaft: Das kleine Dorf, das am See entstanden war, wurde von der römischen Adelsfamilie Orsini kontrolliert, die das päpstliche Kastell auf dem Hügel bewohnten und sich später in Machtkämpfe mit anderen Adelsfamilien verstrickten. Ende des 15. Jh. versuchte die päpstliche Zentralmacht, die Feudalherrschaft zu brechen; im Auftrag des Borgia-Papstes Alexander VI. wurde 1496 das Kastell durch Giovanni Borgia (Bruder des Cesare Borgia) zerstört. Alexander VI. gelang es somit, das Trevignano und das Nordufer des Sees unter seine Kontrolle zu bringen; allerdings konnte er die wichtigste Orsini-Festung am Südwestufer in Bracciano nicht einnehmen.
Seit 1870 gehört der Lago di Bracciano wie der gesamte Kirchenstaat zum italienischen Nationalstaat.
Das heutige Trevignano Romano dient den Römern als Naherholungsgebiet am Wochenende und auch auswärtigen Gästen als Standort für längere Ferien.
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