Geschichte
Urkundlich erstmals erwähnt wurde das Dorf am 15. März 1270 als „Ukerz“, was soviel wie „Grenzdorf“ bedeutet. In dieser Urkunde tauschte der Bischof von Cammin auf Verlangen von Herzog Barnim I. von Pommern-Stettin dieses Dorf mit fünf anderen Gemeinden auf Usedom (Balm am Balmer See, Mellenthin, Loddin, Suckow und Krienke) gegen Damerow in Westpommern (bei Naugard), das dem Prämonstratenser-Kloster Grobe bei der Stadt Usedom gehört hatte; 1309 siedelte dieses nach Pudagla um. Im Jahr 1388 beantragte dessen Abt Heinrich Netzeband bei Bogislaw IV. von Pommern-Stettin die Erlaubnis, einen Krug zu bauen; dieser wurde das erste Gästehaus auf Usedom.
Unter dem Dreißigjährigen Krieg hat die Gemeinde sehr zu leiden. Die Bevölkerung wird bis auf wenige Einwohner ausgelöscht, und auch das Gasthaus geht unter. Nach dem Westfälischen Frieden im Jahr 1648 wird Ückeritz wie ganz Pommern schwedisch, nach 1720 preußisch.
In der folgenden Jahren wächst Ückeritz immer mehr Richtung Ostsee, nachdem es vorher nur ein Fischerdorf am Achterwasser war. 1892 wird es Seebad. Anfangs entwickelt sich der Badetourismus gegenüber den Kaiserbädern mangels Logistik verhalten, doch schon 1912 werden ca. 1600 Gäste gezählt. Zu DDR-Zeiten herrschte Camping-Tourismus vor; für die fast 5 km lange Camping-Kolonie im Dünenwald zwischen Ückeritz und Bansin kursierte das Attribut größter Campingplatz Europas. Auf 13 ha war Platz für ca. 20.000 Camper. Heute ist der auf Bansiner Grund belegene Teil geschlossen, da Bansin bestrebt ist, an die elegante, historische Tradition des Kaiserbades anzuknüpfen und insoweit die Zahl der Camper zu beschränken. Die auf ca. 10 ha verbliebene Campingstadt ist immer noch eine infrastrukturell autarke Enklave abseits des historischen Ortes.
Im Bildungswesen nimmt Ückeritz eine Vorreiter-Rolle auf der Insel ein. 1740 wird der erste Schulhalter auf Usedom eingestellt. Ein erstes Schulgebäude bekam die Gemeinde 1929 in der Strandstraße, 1954 wird die Schule zentrale Bildungsanstalt für alle Gemeinden zwischen der Mellenthiner Heide und dem Achterwasser. Am 18. Dezember 2004 wird ein neues Schulzentrum eingeweiht.
Ab den 1930er Jahren entsteht in der Abgeschiedenheit von Ückeritz eine wichtige Künstlerkolonie. Bedeutende Maler und Malerinnen wie Prof. Herbert Wegehaupt, Otto Manigk, Karen Schacht und Vera Kopetz siedeln sich an und wirkten dort für Jahrzehnte. Heute ist Ückeritz Heimat der Künstler Oskar Manigk und Matthias Wegehaupt.
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