Geschichte
Keimzelle ist die heute nur noch als Ruine erhaltene Burganlage auf einem über 600 m hohen Basaltkegel, die im Kern aus dem 12. Jahrhundert stammt. Die Besitzverhältnisse im 12. und 13. Jahrhundert sind unklar, möglicherweise gelangte die Burg über Büdingen und Breuberg an die Landgrafschaft Hessen. Fest steht, dass in einer Urkunde von 1296 der Wald von Ulrichstein als Besitz Heinrich I. ausgewiesen ist. Im 14. Jahrhundert kam dieser Besitz als Lehen an die Herren von Eisenbach, die die Burg stark befestigten und ausbauten. 1347 erhielt Ulrichstein Stadtrecht durch Ludwig den Bayern.
Den Eisenbachern folgten die Riedesel als landgräfliche Erbmarschalle und Rentamtmänner. Sie trieben den "Zehnten" ein und nahmen bis zum Ende des Alten Reiches auch die Gerichtsbarkeit wahr.
Ein Stadtbrand 1763 vernichtete die mittelalterliche Bausubstanz bis auf wenige Ausnahmen (Burg-Vorwerk und Haus Pebler, Otto-Mull-Straße). Während der Befreiungskriege soll einer Tafel am Gemeindegasthof zufolge Gebhard Leberecht von Blücher im Oktober 1813 Aufenthalt in Ulrichstein genommen haben. Im Wiener Kongress kam Ulrichstein zur Provinz Oberhessen des Großherzogtums Hessen. Die Burg war funktionslos geworden und konnte nicht mehr unterhalten werden; 1826 wurde sie abgebrochen.
Im Jahre 1972 schlossen sich im Zuge der Gebietsreform in Hessen die bisherige Stadt Ulrichstein, die Gemeinden Kölzenhain, Feldkrücken und Rebgeshain aus dem Landkreis Lauterbach sowie die Gemeinden Bobenhausen II, Helpershain, Ober-Seibertenrod, Unter-Seibertenrod und Wohnfeld aus dem Landkreis Alsfeld zu einer neuen Gemeinde zusammen, der heutigen Gemeinde Ulrichstein.
In den Jahren 1991 bis 2005 nahm ein lokaler gemeinnütziger Förderverein umfangreiche Restaurierungsarbeiten und touristische Dokumentationen an der Burgruine vor.
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