Kultur
Im Unterschied zu den Bevölkerungen in den Nachbarländern Kasachstan, Kirgisistan und Turkmenistan, die bis heute im Nomadentum wurzeln und lange nur oberflächlich islamisiert waren, war die Region des heutigen Usbekistan schon seit dem frühen Mittelalter ein Kerngebiet islamischer Kultur. Wesentlich dafür war die hochentwickelte, persisch geprägte Stadtkultur. Insbesondere die alten Zentren in der heutigen Landesmitte, Buchara und Samarkand, haben kulturell eine außergewöhnliche Geschichte. Sie brachten viele bedeutende Philosophen, Wissenschaftler und Theologen hervor. Die berühmtesten sind:
•der Universalgelehrte Al-Biruni,
•der Mathematiker Al-Chwarizmi,
•der Traditionswissenschaftler Al-Buchari und
•der Arzt und Philosoph Ibn Sina.
•Scheich Burhan al Din Naqschband gründete dort den Orden der Naqschbandi-Derwische, der noch heute bis in die Türkei und nach Palästina verbreitet ist.
•der Astronom und Wissenschaftler Ulugh Beg.
Die Sprache und Kultur Persiens wird noch heute von vielen Menschen im Umkreis dieser Städte gepflegt, während sich die Staatssprache Usbekisch aus osttürkischen Idiomen entwickelte. Der größte Dichter des Landes, Mir Ali Sher Nava'i im 15. Jahrhundert, stammte aus Herat und hat auf Tschagataiisch und Persisch gedichtet.
Zu den ältesten und wichtigsten kulturellen Überlieferungen des Landes gehört das traditionelle indoiranische Neujahrsfest Newroz (usbek. NavroÊ»z), das im Frühling feierlich begangen wird. NavroÊ»z ist ein gesetzlicher Feiertag.
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