Geschichte
Eine Besiedlung der Gegend um Vaihingen ist seit dem Frühneolithikum nachweisbar. Grabungen der vergangenen Jahre haben eine große Siedlung sowie zahlreiche Bestattungen der Linearbandkeramik (bandkeramische Kultur) freigelegt.
Gegen Ende des 3. Jahrhunderts nach Christus dringen Germanen in das Gebiet ein und gründen die meisten heutigen Ortschaften.
Die erste urkundliche Erwähnung könnte schon 779 stattgefunden haben, es ist jedoch nicht geklärt ob es sich um Vaihingen oder die längst aufgegebene Siedlung Vöhingen bei Schwieberdingen handelt.
Um 1230 legt Graf Gottfried von Vaihingen (1189–1234) zwischen der schon 1096 erwähnten Burg und der dörflichen Siedlung bei der Peterskirche die Stadt Vaihingen an. 1252 wird Vaihingen in einer Urkunde ausdrücklich als Stadt bezeichnet.
Nach dem Stadtbrand von 1291 verkaufen die Vaihinger Grafen große Teile ihres Besitzes. Stadt und Burg Vaihingen kommen über den Markgrafen von Baden 1334 an die Grafen von Oettingen und 1339 an die Grafen von Württemberg. Vaihingen wird Amtsstadt, später Oberamtsstadt. Das Oberamt Vaihingen besteht bis 1938).
(1546–1547) wird Vaihingen 1547 von spanischen Truppen besetzt.
Durch einen Brand im Jahr 1617 wird das Viertel zwischen Heilbronner Straße und Stuttgarter Straße zerstört. Ein Jahr später wird das Wohnviertel hinter dem Rathaus samt Stadtkirche Opfer einen weiteren Brandes.
Der Dreißigjährige Krieg (1618–1648) bringt auch in Vaihingen Not und Elend. Wechselweise sind Truppen der Protestanten und der Katholiken in Vaihingen einquartiert. Durch Plünderung und Requirierungen kommen Ackerbau und Handel zum Erliegen, es entstehen Hungersnöte. 1635 wütet die Pest, was die Einwohnerschaft weiter stark dezimiert. Es dauert trotz Einwanderung vertriebener Protestanten lange bist der Vorkriegsstand von etwa 1500 bis 1600 Einwohnern wieder erreicht ist.
Im Pfälzischen Erbfolgekrieg (1688–1687) wird 1692 Vaihingen von den Franzosen geplündert und brennt 1693 fast vollständig ab. Innerhalb der Stadtmauern bleiben nur etwa 20 Häuser von den Flammen verschont. Ab 1697 wird die Stadtkirche wieder aufgebaut, 1720 erfolgt der Wiederaufbau des Rathauses.
Während des Spanischen Erbfolgekrieges (1701–1714), des Siebenjährigen Krieges (1756–1763) und in den Koalitionskriegen 1792–1815) marschieren immer wieder Truppen durch die Stadt oder werden einquartiert. 1784 vernichtet ein Stadtbrand 30 Häuser.
Nach einer durch Missernten und Viehseuchen verursachten Hungersnot beginnt 1816/1817 ein wirtschaftlicher Aufschwung. Die Stadt wird zu klein. 1829 wird im Nordosten ein neues Tor errichtet, im Norden entsteht eine Vorstadt.
In der Folge der Revolution von 1848 kommt es zu einer Wirtschaftskrise, verursacht durch Missernten und Inflation. Dieses veranlasst viele zur Auswanderung.
1853 wird die Württembergische Westbahn Stuttgart–Bruchsal eröffnet, der nächste Bahnhof „Vaihingen-Sersheim“ ist jedoch drei Kilometer entfernt. Gerade in der Epoche der Industrialisierung wirkt sich der fehlende Bahnanschluss negativ aus, es kommt zu Abwanderungen von Unternehmen und Bevölkerung. Erst mit der Eröffnung der Vaihinger Stadtbahn bekommt Vaihingen 1904 Anschluss an das moderne Verkehrsnetz.
1938 werden die Oberämter Maulbronn und Vaihingen zum Landkreis Vaihingen zusammengelegt. Damit wird Vaihingen Kreisstadt.
Im unteren Glattbachtal wird 1944 das Konzentrationslager Wiesengrund angelegt, eine Außenstelle des KZ Natzweiler/Elsass.
Am 8. April 1945 ist für Vaihingen der Zweite Weltkrieg beendet, es marschieren die Franzosen ein. Mit den Wahlen zu Gemeinderat und Kreistag und zur Verfassunggebenden Landesversammlung beginnt 1946 der Aufbau der Nachkriegsordnung.
Am 25. September 1969 kommt es in einer Tiefflugschneise zu einem Zusammenstoß von zwei Kampfflugzeugen vom Typ F-104 Starfighter der kanadischen Luftwaffe. Einer der Piloten kommt bei dem Absturz ums Leben, der andere konnte sich mit dem Schleudersitz retten. Der Treibstofftank einer Maschine durchschlug dabei das Dach eines Wohnhauses. Bei Rettungsversuchen werden zwei Helfer durch eine Detonation schwer verletzt.
Im Rahmen der Gebietsreform der 1970er Jahre überschreitet die Einwohnerzahl der Stadt Vaihingen an der Enz die 20.000-Grenze. Daraufhin stellt die Stadtverwaltung den Antrag auf Erhebung zur Großen Kreisstadt, was die baden-württembergische Landesregierung dann mit Wirkung vom 1. Januar 1973 beschloss. Zum gleichen Zeitpunkt wird im Rahmen der Kreisreform der Landkreis Vaihingen aufgelöst. Der östliche Teil und mit ihm die Stadt Vaihingen an der Enz kommt zum Landkreis Ludwigsburg, der westliche Teil wird Bestandteil des neuen Enzkreises.
Mit der Eröffnung der Neubaustrecke Mannheim–Stuttgart erhält Vaihingen 1991 den neuen Bahnhof Vaihingen (Enz).
Basierend auf dem Artikel Vaihingen an der Enz der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
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