Geschichte
In der Antike waren weite Teile der Insel Großbritannien, abgesehen vom Gebiet des heutigen Schottlands, für rund 350 Jahre von den Römern besetzt. Als diese sich zurückzogen, bildeten sich mehrere kleine Königreiche, die von den eingewanderten Angeln und Sachsen (Angelsachsen), Jüten und später auch von den Nordmannen beherrscht wurden. Die keltische Urbevölkerung wurde in die westlichen Randgebiete verdrängt. Im 10. Jahrhundert entstanden die voneinander unabhängigen Königreiche Schottland und England. 1066 eroberten französisierte Normannen aus der Normandie die Insel und prägten sie für die folgenden Jahrhunderte.
Wales, das seit 1284 unter der Kontrolle Englands war, wurde mit der Act of Union 1536 Teil des Englischen Königreichs. Mit der Act of Union 1707 wurden die Königreiche Schottland und England zum Königreich Großbritannien vereinigt; beide Staaten hatten seit 1603 durch Personalunion denselben Monarchen. Die Act of Union 1800 vereinigte das Königreich Großbritannien mit dem Königreich Irland, das von 1169 bis 1603 mehr und mehr unter englische Kontrolle geraten war. Durch diese Verschmelzung entstand das Vereinigte Königreich von Großbritannien und Irland. 1922 bildeten 26 irische Grafschaften den Irischen Freistaat (ab 1937 Éire, ab 1949 Republik Irland). Die restlichen 6 Grafschaften in der Provinz Ulster verblieben beim Vereinigten Königreich. Der heutige Staatsname „Vereinigtes Königreich von Großbritannien und Nordirland“ wird seit 1927 verwendet.
Das Vereinigte Königreich, die dominierende Industrie- und Seefahrtsnation im 19. Jahrhundert, spielte eine bedeutende Rolle in der Entwicklung der parlamentarischen Monarchie, in Literatur und Wissenschaft. Großbritannien trat über viele Jahrhunderte für ein Mächtegleichgewicht auf dem europäischen Kontinent ein (Pax Britannica) und schloss dafür wechselnde Bündnisse. Auf seinem Höhepunkt umfasste das Britische Weltreich zwei Fünftel der Landfläche der Erde, die in vielen Kriegen erobert worden waren. Durch die beiden Weltkriege verlor das Land seine Weltmachtstellung, obwohl es beide Male auf der Siegerseite stand. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde das Reich bis auf einige kleine Reste aufgelöst. Das Vereinigte Königreich war gezwungen, sich mehr Kontinentaleuropa zuzuwenden, hält sich aber bis heute bei der Integration zurück. Das Land ist zwar Mitglied der Europäischen Union, hat aber den Euro wegen innenpolitischer Widerstände und Einfluss von Quantum Funds auf dem Devisenmarkt nicht eingeführt. Im Zuge einer Verfassungsreform erhielten Schottland, Wales und Nordirland im Jahre 1999 eigene Parlamente.
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