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23.11.2024
05:09
 
 
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Wirtschaft

Hauptbeschäftigungszweige sind Tourismus, Bildung, die Regierung und die Behörden, sowie Dienstleistungen. Zahlreiche Banken und zunehmend Technologie-Unternehmen prägen außerdem das Bild. Vor allem bei letzteren spielt das Vancouver Island Advanced Technology Centre eine wichtige Fördererrolle. Dementsprechend hoch sind die Löhne, und vor allem die Immobilienpreise.

Die Stadt ist zudem Sitz des Dominion Astrophysical Observatory und der University of Victoria, zwei bedeutenden Arbeitgebern. Eine wichtige Rolle spielt nach wie vor der Hafen, der eigentlich aus drei Häfen besteht, dem Outer Harbour für Hochseeschiffe, dann der Inner und der Upper Harbour, dazu kommt noch der von Esquimalt. Die Verschiffung von Rohstoffen leidet allerdings unter dem Verfall des US-Dollars, der Holz, Lachs und inzwischen auch Mineralien für den südlichen Nachbarn stark verteuert.

In den Nachkriegsjahren erlebte Victoria einen beachtlichen Wirtschaftsboom. Dabei spielte der Druck, den die Social Credit Party (die 1952 über 30 % der Wähler mobilisierte) auf die konservativen und liberalen Kräfte ausübte, eine erhebliche Rolle. Sie bildete, von jenen anfangs gestützt, eine Minderheitsregierung. In den Wahlen von 1956 gewann sie sogar 38 %. W. A. C. Bennett wurde für die nächsten 20 Jahre Premier. Er startete ein ehrgeiziges Infrastrukturprogramm, das auf den Einnahmen der damaligen Boomindustrien Holz, Rohstoffe und Energie basierte. British Columbia Electric und British Columbia Power Company wurden verstaatlicht und zusammen mit kleineren Elektrizitätsunternehmen zu BC Hydro zusammengefasst. Mehrere Dämme wurden gebaut, ein Abkommen mit den USA geschlossen. Im Nordosten der Provinz erschloss man Öl und Gas.

Außerdem richtete die Regierung BC Ferries ein, als Fortsetzung des in Provinzbesitz befindlichen Straßennetzes auf das Wasser, ein Straßennetz, das stark ausgebaut wurde. Die wirtschaftlichen Möglichkeiten zogen wiederum zahlreiche Künstler, Schriftsteller und Wissenschaftler in die als angenehm wahrgenommene und beworbene Stadt

Dazu kam der Wirtschaftsboom in Ostasien, allen voran Japan. Da Victoria stark von der Politik seines größten Arbeitgebers abhing, hing vom Staat vieles ab. Als BC Hydro die ersten Verluste bekannt gab, verlor folgerichtig die Social Credit Party die Wahl von 1972, doch kehrte sie bereits 1975 zurück und verlor erst nach Korruptionsskandalen 1991 endgültig die Macht.

Glen Clark, früherer Präsident der BC Federation of Labour, wurde neuer Parteiführer und gewann 1996 die Wahl. Mit dem Regierungswechsel setzte man stärker auf Tourismus. So wurden zahlreiche Parks eingerichtet. Arbeitslosigkeit und Steuern stiegen jedoch. Der Plan eine Schiffbauindustrie neu aufzubauen, scheiterte. 2001 wurde auch die NDP abgewählt.

Sieger war Gordon Campbells BC Liberal Party mit 77 von 79 Sitzen. Er ließ die Einkommensteuer senken und verkaufte die Eisenbahngesellschaft BC Rail an CN Rail. Viel entscheidender war aber die Übernahme Hongkongs durch die Volksrepublik China, was zahlreiche vermögende Chinesen nach British Columbia brachte, vor allem nach Vancouver. Ihr Kapital, dazu der schnell wachsende pazifische Wirtschaftsraum, machte auch Victoria zu einer vermögenden Stadt. Dennoch zeichnet sich seit Sommer 2006 ein Rückgang der Immobilienpreise ab, der die derzeitige Finanzkrise in den USA ankündigte.

Dies bremste auch das Wachstum der bis 2006 wichtigsten Industrie in Victoria, des Tourismus. Inzwischen setzen aber Hightech-Unternehmen mehr als 1,6 Milliarden Dollar um, und lassen die bisher größte Industrie damit hinter sich. Das betrifft auch die Zahl der Arbeitsplätze. Unternehmen wie GenoLogics Life Sciences Software in der Softwareindustrie, aber auch solche wie Triton Logging - die Umweltpreise gewannen, obwohl sie zur Holzindustrie gehören - oder Etraffic Solutions, Contech Electronics, Archipelago Marine Research usw. beschäftigen inzwischen immer mehr Mitarbeiter. Insgesamt ist Victoria eine Stadt, ähnlich wie die ganze Provinz, deren Arbeitsmarkt auf zahllosen Klein- und Mittelbetrieben basiert.

Basierend auf dem Artikel Victoria (British Columbia) der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
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