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Schweiz

Hauptstadt
Bern
 
Fläche
41.285 km²
 
Bevölkerung
7.264.000
 
pro km²
176 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
28.04.2024
06:21
 
 
+
»
 

Geschichte

Der Name Villmergen bedeutet «bei den Leuten des Vilmar». Tatsächlich entstand zwischen 500 und 700 n.Chr. auf dem heutigen Gemeindegebiet die alamannische Siedlung Vilmaringen. Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte allerdings erst 1185. Im Jahr 1264 übernahmen die Habsburger die Landesherrschaft von den Kyburgern.

1415 eroberten die Luzerner die Dörfer Büttikon, Hilfikon, Sarmenstorf, Uezwil und Villmergen. Doch 1425 mussten sie das Gebiet an den gemeinsamen Besitz der Eidgenossen zurückgeben. Villmergen war fortan der Hauptort des gleichnamigen Amtes in den Freien Ämtern, einer gemeinen Herrschaft. Im Jahr 1529 wechselte das Dorf die Konfession und wurde reformiert. Dies wurde allerdings 1531 nach dem Zweiten Kappelerkrieg wieder rückgängig gemacht.

Am 24. Januar 1656 fand im Himmelrych eine später als Erster Villmergerkrieg bezeichnete Schlacht statt. Die katholischen Luzerner und ihre Verbündeten siegten gegen die reformierten Berner. Doch der Glaubenskonflikt in der Eidgenossenschaft schwelte weiter, und so kam es am 24. Juli 1712 in den Langelen zur äusserst blutigen Entscheidungsschlacht im Zweiten Villmergerkrieg, den die reformierten Stände gewannen. Auf der katholischen Seite starben über 2000 Soldaten, 206 auf Seiten der Reformierten. Das Dorf wurde geplündert und teilweise niedergebrannt.

Im März 1798 marschierten die Franzosen in die Schweiz ein und riefen die Helvetische Republik aus. Villmergen wurde eine Gemeinde im Distrikt Sarmenstorf des kurzlebigen Kantons Baden; seit 1803 gehört sie zum Kanton Aargau. 1840 wurde das erste Schulhaus errichtet. Am 12. Januar 1841 kam es bei Villmergen zu einem Gefecht zwischen Truppen des Kantons und aufständischen Freiämtern, die sich gegen die neue Verfassung auflehnten. Dabei starben sieben Aufständische und zwei Regierungssoldaten. Dieser Aufstand hatte den Aargauer Klosterstreit zur Folge.

Ab 1850 entwickelte sich Villmergen von einem stattlichen Bauerndorf zu einem noch grösseren Industriedorf. Diese Entwicklung beschleunigte sich nach der Eröffnung der Wohlen-Meisterschwanden-Bahn am 18. Dezember 1916. Nach 1950 gab es dank der Ansiedlung zahlreicher Industriebetriebe einen erneuten Entwicklungsschub und die Einwohnerzahl verdoppelte sich beinahe; die 5000er-Marke wurde 1996 überschritten. Am 31. Mai 1997 erfolgte die Stilllegung der Wohlen-Meisterschwanden-Bahn. Das Teilstück südlich von Villmergen wurde in einen Radweg umgewandelt, das Teilstück zwischen Wohlen und Villmergen (bis zum Übergang Rebenstrasse) wird noch immer für den Güterverkehr verwendet.

Am 15. Juni 2007 genehmigten die Gemeindeversammlungen von Villmergen und Hilfikon die Fusion beider Gemeinden. Diese wurde in der Urnenabstimmung vom 25. November 2007 in beiden Gemeinden bestätigt und tritt im Jahr 2010 in Kraft.

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