Villmergen
Villmergen
Villmergen (schweizerdeutsch:
Vellmärge) ist eine Einwohnergemeinde im Südosten des Kantons Aargau in der Schweiz. Sie gehört zum Bezirk Bremgarten und ist bekannt für die beiden Villmergerkriege von 1656 und 1712. Voraussichtlich auf Anfang 2010 erfolgt die Eingemeindung der Nachbargemeinde Hilfikon.
Geographie
Geographie
Das Dorf liegt am westlichen Rand des Bünztals, am Fusse des Rietenbergs. Dieser bewaldete Höhenzug ist die nordwestliche Fortsetzung des Lindenbergs. Der nördliche Teil des Gemeindegebiets liegt in der flachen Bünzebene, die bis in die 1920er Jahre weitläufige Sumpfgebiete aufwies und dann trockengelegt wurde.
Nordöstlich des Dorfes führen die Bünztal-Hauptstrasse und die Bahnlinie Lenzburg–Arth-Goldau vorbei. Zwischen diesen beiden wichtigen Hauptverkehrsachsen liegt eine ausgedehnte Industriezone. Etwa drei Kilometer nördlich des eigentlichen Dorfes, zwischen Dintikon und Dottikon, befindet sich rund um die ehemalige Schuhfabrik Bally ein zweiter Siedlungsschwerpunkt.
Die Fläche des Gemeindegebiets beträgt 1028 Hektaren, davon sind 340 Hektaren mit Wald bedeckt und 228 Hektaren überbaut. Der höchste Punkt befindet sich auf dem Rietenberg auf 712 Metern, die tiefste Stelle liegt an der Bünz auf 408 Metern.
Nachbargemeinden sind Dottikon im Norden, Wohlen im Osten, Büttikon und Hilfikon im Süden, Egliswil im Südwesten, Seengen im Westen, Dintikon im Westen
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Geschichte
Geschichte
Der Name Villmergen bedeutet «bei den Leuten des Vilmar». Tatsächlich entstand zwischen 500 und 700 n.Chr. auf dem heutigen Gemeindegebiet die alamannische Siedlung
Vilmaringen. Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte allerdings erst 1185. Im Jahr 1264 übernahmen die Habsburger die Landesherrschaft von den Kyburgern.
1415 eroberten die Luzerner die Dörfer Büttikon, Hilfikon, Sarmenstorf, Uezwil und Villmergen. Doch 1425 mussten sie das Gebiet an den gemeinsamen Besitz der Eidgenossen zurückgeben. Villmergen war fortan der Hauptort des gleichnamigen Amtes in den Freien Ämtern, einer gemeinen Herrschaft. Im Jahr 1529 wechselte das Dorf die Konfession und wurde reformiert. Dies wurde allerdings 1531 nach dem Zweiten Kappelerkrieg wieder rückgängig gemacht.
Am 24. Januar 1656 fand im Himmelrych eine später als Erster Villmergerkrieg bezeichnete Schlacht statt. Die katholischen Luzerner und ihre Verbündeten siegten gegen die reformierten Berner. Doch der Glaubenskonflikt in der Eidgenossenschaft schwelte weiter, und so kam es am 24. Juli 1712 in den Langelen zur äusserst
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Wirtschaft
Wirtschaft
In Villmergen gibt es rund 2800 Arbeitsplätze, davon 3 % in der Landwirtschaft, 52 % in der Industrie und 45 % im Dienstleistungssektor. Neben international tätigen Grossbetrieben verfügt Villmergen auch über eine stattliche Anzahl von kleinen und mittelständischen Unternehmen. Im Gebiet Allmend, an der Grenze zu Wohlen, befindet sich ein weitläufiges Industriegebiet mit grossen Fabrikanlagen. Die ortsansässigen Firmen profitieren stark von der günstigen Verkehrslage und vom niedrigen Steuerfuss.
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