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Deutschland

Bundesrepublik Deutschland

Hauptstadt
Berlin
 
Fläche
357.027 km²
 
Bevölkerung
82.716.000
 
pro km²
232 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
19.05.2024
03:08
 
 
+
»
 

Geschichte

Funde im Bereich des Dorfes, vor allem südlich, lassen auf erste Ansiedlungen bereits in der Jungsteinzeit schließen.
Ein genaues Datum der Gründung der Ortschaft ist nicht bekannt, aufgrund der Namensendung -um kann man jedoch von einer Gründung in der Zeit zwischen dem 5. und 7. Jahrhundert nach Christus ausgehen.
Das Dorf Vöhrum entwickelte sich an einer Furt des Flusses Fuhse, worauf auch noch die alten Dorfnamen Vorden (erstmals erwähnt um 1013, nach anderen Quellen auch Vordem) und Kerchvorden (1380) hinweisen sowie eine erst in jüngerer Zeit entdeckte Wasserburg des Typs Motte, die um 1180 erbaut worden ist. Im Zeitraum 2004/2005 fanden Ausgrabungen statt. Es wurden über 200 Pfähle gefunden, von denen einige Reste im Kreismuseum Peine zu sehen sind. Von den Ausgrabungen ist indes nichts mehr zu sehen. Aufgrund einer Anweisung der Naturschutzbehörde mußte nach Abschluss der Grabungen alles wieder in den Urspungszustand zurückversetzt werden. Einzig eine Informationstafel am Rande des Grabungsgebietes (Neben der Straße: Zur Wasserburg) gibt einen Hinweis auf die Existenz dieser Burg.



Die erste urkundliche Erwähnung datiert auf das Jahr 1022, als "Vordem" in einer Aufzählung der Besitztümer des Bistums Hildesheim auftauchte. Damit stellte Vöhrum bis 1807 einen Grenzübergang zwischen dem Herzogtum Braunschweig-Lüneburg und dem Bistum Hildesheim dar. Daran erinnert noch das alte Zollhaus am westlichen Ortsausgang.

Mitte des 13. Jahrhunderts wurde Vöhrum in die Grafschaft Peine eingegliedert, wechselte in den folgenden Jahren aber noch häufig den Besitzer.

Bis ins 14. Jahrhundert ist noch von "groten Vordem", "lutteken Vordem" und "Kerchvorden" die Rede, also Großvöhrum, Kleinvöhrum und Kirchvöhrum. Danach ist Groß Vöhrum nicht mehr auf Karten zu finden und wird auch nicht mehr erwähnt. Der Grund für diese Aufgabe des Dorfes ist unbekannt.Aus dieser Zeit stammt auch das erste Kirchengebäude (1370 zum ersten Mal urkundlich erwähnt), welches heute in unmittelbarer Nähe der evangelischen Kirche als Wohnhaus dient.

Im 16. und 17. Jahrhundert wurde Vöhrum immer wieder in kriegerische Auseinandersetzungen verwickelt, die Hildesheimer Stiftsfehde führte dazu das Vöhrum 1526 in den Pfandbesitz der Stadt Hildesheim überging und sorgte indirekt dafür, dass in Vöhrum die Reformation durchgeführt wurde. 1553 erfolgte dann die Rückgabe an den Stift Hildesheim.
1608 wird zum ersten Mal der Name Vöhrum verwendet.

1803 führte der Reichsdeputationshauptschluss dazu, dass der Stift Hildesheim und damit Vöhrum dem Königreich Preußen zugeschlagen wurde. 1807 wurde Vöhrum nach der Niederlage Preußens bei Jena und Auerstedt jedoch bereits wieder im neu gegründeten Königreich Westphalen eingegliedert. Ab diesem Zeitpunkt war Vöhrum kein Grenzdorf zwischen zwei Ländern mehr.
Seit 1814 gehörte Vöhrum zum Königreich Hannover. 1829 wurde die erste Brücke über die Fuhse nach Eixe gebaut, 1843 der Vöhrumer Bahnhof an der Bahnstrecke Hannover-Braunschweig fertiggestellt. Seit 1885 gehörte Vöhrum dann zum neu gegründeten Landkreis Peine.

In den Jahren 1928-1929 wurde der Mittellandkanal in der Nähe von Vöhrum ausgehoben. Die Weltwirtschaftskrise 1929 traf Vöhrum, mit einem hohen Anteil von Arbeitern im Walzwerk Peine, hart. 1938 wurde an der Vöhrumer Gemeindegrenze Eisenerz entdeckt und beschlossen, einen Schachtanlage und Wohnungen für die Bergarbeiter zu bauen. Vöhrum verzeichnete daraufhin noch einmal ein starkes Wachstum.

Vöhrum wurde während des zweiten Weltkrieges nicht beschädigt und am 10. April 1945 an die anrückende amerikanische Armee kampflos übergeben.

Im "Schacht Peine I / II" ereignete sich am 22. Januar 1946 kurz nach der Wiederinbetriebnahme ein schwerer Seilfahrtunfall bei dem 46 Menschen starben und eine Person schwer verletzt wurde.
Der Schacht wurde 1968 nach 14 Millionen Tonnen geförderten Erzes aufgegeben und viele Gebäude abgebrochen. Heute erinnert noch der Schachtberg, das ehemalige Schachtgelände mit einigen Gebäuden (bis vor ein paar Jahren Sitz der Firma Elmeg, die aber an die Firma Funkwerk verkauft wurde und seitdem in Peine ihre Räume hat) und die ehemaligen Schachtarbeiterhäuser in der Nähe an diesen Teil der Vöhrumer Geschichte.

Ein positiver Nebeneffekt dieses Erzabbaus ist heute noch in der Umgebung in Form von vielen Kiesgruben zu sehen, die zum Teil als Badesee (Eixer See) oder Angelteich genutzt werden. Der Kies wurde verwendet um die ausgeerzten Schächte zu verfüllen.

1973 sollte in den noch nicht verfüllten Teilen der Schachtanlage Industriemüll eingelagert werden. Diese Pläne wurden jedoch nach massiver Gegenwehr der Vöhrumer Bevölkerung aufgegeben.

Am 28. Februar 1974 wurde im Zuge einer bundesweiten Gebietsreform die Gemeinde Vöhrum aufgelöst und ist seitdem ein Ortsteil der Stadt Peine.

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