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Deutschland

Bundesrepublik Deutschland

Hauptstadt
Berlin
 
Fläche
357.027 km²
 
Bevölkerung
82.716.000
 
pro km²
232 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
01.02.2025
20:39
 
 
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»
 

Geschichte

In der Nähe des Dorfes wurden Hügelgräber der Bronze- und Hallstattzeit gefunden, die 1896 durch Gymnasialprofessor Dr. Sebastian Englert ergraben wurden. Aus der Römerzeit stammen in der Flur Wachenzells die Fundamente zweier Limestürme.

Unter Bischof Gundekar II. (1057-75) wurde in Wachenzell eine Kirche geweiht. 1129 bis 1387 ist ein Ortsadel, also Edelfreie, nachgewiesen; so ist in einer Urkunde 1137 von „Purchart de Wachencelle“ als Zeuge die Rede. 1179 bestätigte Papst Alexander III. dem Eichstätter Domkapitel seinen Wachenzeller Besitz (Kirche und Meierhof). In der Auseinandersetzung um die Hirschberger Erbschaft 1305 erhielt das Hochstift den Ort; 1306 bestätigte König Albrecht dem Bischof und dem Domkapitel das Dorfgerichtsrecht. Premsyl, Herzog von Tschechen und kaiserlicher Hofrichter in Prag, sprach 1377 Heinrich von Absberg, der auf der Burg Rumburg saß, den Besitz dieses und anderer Dörfer samt Rechten zu. Auf Einlassung Eichstätts erklärte König Wenzel zwei Jahre später die Ansprüche des Absbergers als unbegründet, so dass das Domkapitel wieder Besitz und Rechte inne hatte. 1413 kaufte der Eichstätter Bischof Friedrich IV. von Johann von Heideck auf Brunneck dessen Besitz in Wachenzell, darunter das „Schloß“, von dem keine Spuren mehr vorhanden sind.

1724 wurde in einer Urkunde erstmals die Schule in Wachenzell erwähnt. Der Schulmeister war zugleich Schmied und Mesner. 1903 wurde ein Schulgebäude errichtet und 1928 umgebaut. 1969 wurde der Schulsprengel aufgelöst und der Volksschule Pollenfeld zugeteilt. In der ehemaligen Schule in Gemeindebesitz können die örtlichen Vereinen und Gruppierungen Veranstaltungen abhalten.

Nach der Säkularisation wurde Wachenzell 1806 dem Landgericht Eichstätt einverleibt. 1820 wurde Wachenzell eine eigenständige Gemeinde mit einem Gemeindevorsteher. 1850 wurde in Wachenzell eine Waschhütte für das hier im Gebiet des „Eisengrübls“ gefundene Eisenerz für das Obereichstätter Hüttenwerk errichtet. Der Wachenzeller Dolomitsteinbruch, seit 1937 der Kelheimer Natursteinwerk GmbH gehörend, hatte 1939 noch über 100 Beschäftigte, hauptsächlich italienische Steinmetzen; 1984 betrug die Zahl der Beschäftigten nur noch sechs. 1972 wurde im Zuge der Gebietsreform Wachenzell nach Pollenfeld eingemeindet; zu diesem Zeitpunkt existierten in dem Dorf mit seinen 268 Einwohnern zehn landwirtschaftliche Vollerwerbs- und 25 Nebenerwerbsbetriebe. 1984 betrug die Einwohnerzahl 288.

Ab 1986/87 wurde die Flurbereinigung (Schlussfestsetzung: 1998) durchgeführt; zu diesem Zeitpunkt hatte das Dorf elf Vollerwerbs-, einen Zuerwerbs- und 14 Nebenerwerbslandwirte. Weiter befanden sich im Ort drei Handwerksbetriebe, zwei Gastwirtschaften, eine Raiffeisenbank mit Lagerhaus und ein Einkaufsladen. Bei der Flurbereinigung wurde der denkmalgeschützte, mit einem Kalkplattendach gedeckte Pfarrhof von 1724 erneuert.

2007 wurde Rupert Stadler, in Wachenzell als Sohn eines Bauern aufgewachsen, neuer Chef der AUDI-Werke Ingolstadt.

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