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Deutschland

Bundesrepublik Deutschland

Hauptstadt
Berlin
 
Fläche
357.027 km²
 
Bevölkerung
82.716.000
 
pro km²
232 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
30.11.2024
10:04
 
 
+
»
 

Geschichte

Im 2. und 3. Jahrhundert befand sich nördlich des heutigen Ortes eine größere Siedlung, in der mit Wiesenkalk Raseneisenerz verhüttet wurde. Später verlagerte sich die nun von Slawen bewohnte Ortschaft weiter nach Südosten und wurde 1025 erstmals im Zusammenhang mit der Inbesitznahme durch das Magdeburger Marienstift erstmals mit dem Namen Walize erwähnt. Spätere Ortsbezeichnungen sind Willitz (1275), Waltz oder Walcze (1367). Von 1479 bis 1523 war das Kloster Unser Lieben Frauen in Magdeburg Eigentümer, danach ging Wahlitz an das Lorenzkloster, das den Ort verschiedenen Adelsfamilien als Lehen überließ, die ihrerseits Wahlitz dem Rittergut Königsborn eingliederten.

Positiv für die Entwicklung des Dorfes wirkte sich die Lage an der alten Handelsstraße von Magdeburg nach Osten aus. Einen Teil dieses Weges bildete der 1479 erstmals erwähnte so genannte Klusdamm, eine etwa acht Kilometer lange hochwassersichere Trasse, die von Magdeburg aus die Elbniederung mit zahlreichen Brücken überquerte und südlich von Wahlitz endete. Dort führte eine Brücke über die Ehle, die heute als „Klusbrücke“ noch vorhanden ist. An dieser Brücke unterhielt das Bistum Magdeburg eine Grenz- und Zollstation zum benachbarten Land Gommern, das damals eine kursächsische Exklave bildete. In der benachbarten Mönchsklause soll 1524 Luther auf seinem Weg nach Magdeburg gerastet haben, seither wurde das Gebäude in der Gegend als „Lutherturm“ bezeichnet. Aus ihm wurde später ein Forsthaus, danach bis zu seiner Zerstörung im 2. Weltkrieg wurde es als Ausflugsgaststätte genutzt.

1782 entstand bei Wahlitz ein Vorwerk, dessen Besitzer die Familie von Gossler war. Daraus entwickelte sich zum Ende des 19. Jahrhunderts ein eigenständiges Gut mit 300 Morgen Acker und 30 Morgen Wiese. Den im Dorf ansässigen Bauern gehörten insgesamt 568 Morgen Land, die Einwohnerzahl bewegte sich zu dieser Zeit um etwa 200.

Bereits seit dem Ende des Dreißigjährigen Krieges lag Wahlitz im Herrschaftsbereich von Brandenburg-Preußen. Im Verlaufe der administrativen Entwicklung gehörte der Ort zunächst zum Distrikt Jerichow I, aus dem nach der Preußischen Neugliederung von 1815 der gleichnamige Kreis mit der Kreisstadt Burg wurde. Obwohl Wahlitz durch den Bau der Chaussee Magdeburg - Zerbst und der 1874 eröffneten parallel verlaufenden Bahnlinie in eine verkehrsgünstige Lage kam, siedelte sich hier keine Industrie an. Der Ort blieb weiterhin landwirtschaftlich geprägt und zählte 1900 lediglich 386 Einwohner. 1912 wurde der um die Kirche liegende Friedhof geschlossen und durch die Kirchengemeinde im Wald ein neuer Bestattungsplatz angelegt.
Nach dem Ende des 2. Weltkrieges hatte sich die Bevölkerungszahl auf fast 600 erhöht. Durch die 1945 von der sowjetischen Besatzmacht angeordnete Bodenreform wurde das Gut Wahlitz enteignet und der Grundbesitz auf 30 Neubauern aufgeteilt. Im Guthaus wurde ein Altersheim eingerichtet. Infolge der Gebietsreform von 1952 wurde Wahlitz in den Kreis Burg eingegliedert. Als erste im Kreis gründeten sechs Neubauern am 17. September 1952 eine LPG. 1972 trat der Ort, der zu diesem Zeitpunkt nur noch etwa 480 Einwohner hatte, dem Gemeindeverband Gommern bei.

Nach dem Ende der DDR löste sich die LPG auf, die Bewirtschaftung der landwirtschaftlichen Grundstücke übernahmen auswärtige Unternehmen. Nach einer erneuten Gebietsreform kam Wahlitz in den Landkreis Jerichower Land mit der schon bisherigen Kreisstadt Burg. Größter Arbeitgeber wurde nun das Senioren- und Pflegeheim, das weiterhin im ehemaligen Gutshaus untergebracht ist und durch Anbauten erweitert wurde. Zum 1. Januar 2005 wurde Wahlitz in die Stadt Gommern eingegliedert.

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