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Deutschland

Bundesrepublik Deutschland

Hauptstadt
Berlin
 
Fläche
357.027 km²
 
Bevölkerung
82.716.000
 
pro km²
232 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
23.11.2024
11:25
 
 
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»
 

Geschichte

Weibern wurde im Jahr 865 n. Chr. zum ersten Mal in einer Urkunde der Abtei Prüm erwähnt. König Ludwig II. schenkte Prüm die Kapellen zu Güsten und Bachem im Jülicher Land mit ihrem Zubehör. Unter das Zubehör zählte ein Herrenhof (mansum indominicatum) in der villa Viveri im Eifelgau. Lateinisch viveris bedeutet Weiher. Weibern war also schon im 9. Jahrhundert ein Dorf und nicht nur ein Hof, das offenbar auch einen Weiher, vielleicht in einer alte Grube oder Steinbruch, aufwies. Schon die Römer hatten ja Tuffabbau betrieben. Es kam, wohl über den Prümer Vogt, an die Herrschaft Kempenich und dann an das Niedererzstift Trier. Kirchlich gehörte es zum Dekanat Ochtendung, Pfarrei Kempenich. Die Grafen von Eltz und Freiherrn von Bürresheim verfügten am Ort im 18. Jahrhundert über ritterschaftliche Güter. Weibern wurde erst 1865 zu einer eigenen Pfarrei erhoben. Bis in die 1950er Jahre hinein war der Tuffabbau Weiberns Hauptwirtschaftszweig. Heute erinnern ein Museum sowie ältere Tuffsteinbrüche an diese Zeit. Die 1885 errichtete Mariensäule besteht ebenfalls aus Tuff. Sie trägt die mißverständliche Inschrift: Du bist gebenedeit unter den Weibern.

Der große Brand von 1822

Weibern, ein kleines Bauerndorf von eben 350 Einwohnern, in der Nähe des Laacher Sees gelegen, wird jäh aus seiner beschaulichen Abendruhe gerissen, als am 10. Juni 1822 gegen 22.15 Uhr der Ruf ertönte: "Bei Radermachers Johann brennt es!"
Schnell verbreitet sich die Schreckensmeldung. Menschen in der unmittelbaren Nachbarschaft stürzen auf die Straße. Kinder weinen vor Angst, Männer schreien nach Wassereimern. Hektik und Panik, wo man nur hinsieht. Vieh wird, soweit es noch möglich ist, auf die Straße getrieben. Frauen retten die letzten Habseligkeiten aus den von Flammen betroffenen kleinen Wohnhäusern. Sehr schnell springen die Flammen von Haus zu Haus. Die Männer haben vom Bach her eine Kette gebildet, um das Wasser mit Eimern von Hand zu Hand an die Feuerstelle zu transportieren. Eimer um Eimer wird an der Feuerstelle geleert. Aber die Wirkung ist niederschmetternd. Ohne Stocken breitet sich die Feuersbrunst aus. Pferdehufe sind zu hören! Wilde aufgeregte Schreie!
Endlich, die Kempenicher Feuerwehr trifft mit der Feuerspritze ein. In den Menschen keimt neue Hoffnung auf. Kräftig pumpen die Männer an der Spritze und es sieht so aus, als ob sich die Feuerwand stoppen ließe. Aber in diesem Moment bricht das Pumpwerk. Kein Tropfen Wasser wird mehr gefördert. Nun hat das Feuer kein Hemmnis mehr und findet genügend Nahrung in den Häusern, Scheunen und Ställen, die allesamt mit Strohdächern versehen sind.........

So könnte ein Augenzeugenbericht von der Brandkatastrophe anno 1822 lauten. Nicht weniger als 26 Wohnhäuser, 25 Scheunen mit den dazugehörigen Ställen, 30 Stück Rindvieh, 20 Schweine, ein Pferd, eingescheuerte Feldfrüchte und viel Mobiliar fielen den Flammen zum Opfer. Damit war etwa ein Viertel des gesamten Dorfes (Weibern hatte 1822 etwa 350 Einwohner) zerstört. Zum Glück mussten keine Menschenopfer beklagt werden. Die Brandursache war ein "ungedecktes Licht" im Kälberstall des Johann Peter Radermacher.
Schnell wurden Maßnahmen ergriffen, den Obdachlosen zu helfen. Kinder wurden bei Verwandten in Weibern oder in Nachbarorten untergebracht. Die Erwachsenen begannen schnell, nachdem der letzte Glutherd erloschen war, mit Aufräumarbeiten, um vielleicht noch einige brauchbare Gegenstände zu finden.
Am 17. Juni besuchte der Kreissekretär Haas den Ort, um die Brandursache zu untersuchen. Haas kam nach eingehenden Nachforschungen zu dem Schluss, dass die Brandursache der unbehutsame Gebrauch eines ungedeckten Lichtes im Kälberstall des Johann Peter Radermacher gewesen sei.
Er beschreibt den Kampf gegen das Feuer und kommt zu dem Schluss, dass der Brand auch bei hinreichend vorhandenem Wasser nicht zu löschen gewesen wäre. Am Ende seines Schreibens bemerkt er, dass der Brand in Weibern nur wenige Arme getroffen habe.
(Diese Anmerkung scheint den Tatsachen nicht zu entsprechen, hatten die Menschen doch gerade erst die Notjahre 1816-1817 überstanden.)

Basierend auf dem Artikel Weibern (Eifel) der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
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