Geschichte
Funde aus der Jungsteinzeit und der Bronzezeit belegen, dass Menschen schon seit langer Zeit im Gemeindegebiet lebten. Die erste Siedlung auf dem heutigen Gemeindegebiet haben die Römer Ende des ersten Jahrhunderts n. Chr. angelegt. Die Ausgrabung einer Villa rustica (römischer Gutshof mit Wirtschaftsgebäuden und Kultstätte) bei der Totenbachmühle und weitere, beim Umbau der Martinskirche im Jahre 1904 entdeckte Spuren, belegen das. Der Name Weil könnte von der lateinischen villa abgeleitet sein.
Im 4. Jahrhundert haben sich Alemannen im ältesten Teil des Dorfes, dem heutigen Maierhof, angesiedelt. Ob die Siedlung seitdem ununterbrochen bestand, ist nicht sicher. Im Jahre 1087 erfolgte die erste urkundliche Erwähnung von Breitenstein. Rudolf von Breitenstein war ein Lehnsmann der Pfalzgrafen von Tübingen. 1188 wurde das Dorf als Weyl im Schaienbuch erstmals urkundlich erwähnt. Die Urkunde besagt, dass Pfalzgraf Rudolf I. von Tübingen seinen Teil des Dorfes dem von ihm ein Jahr zuvor gegründeten Kloster Bebenhausen geschenkt hat. Seinem Bruder ist der Fronhof (Maierhof) mit den dazu gehörenden Fronbauern verblieben. Gegen Ende des 13. Jahrhunderts war Weil im Schönbuch zusammen mit Breitenstein und dem 1295 erstmals erwähnten Neuweiler fast vollständig im Besitz des Klosters Bebenhausen.
In der Nacht vor der entscheidenden Bauernschlacht bei Böblingen am 12. Mai 1525 lagerte das schwäbische Bundesheer unter seinem Führer Georg Truchsess von Waldburg-Zeil im Seitenbach- und Totenbachtal in Weil im Schönbuch. Von hier aus zog er am frühen Morgen mit seinen Truppen nach Böblingen, um dort die Bauern vernichtend zu schlagen.
Während der Reformationszeit wurde 1535 die Klostergrundherrschaft Bebenhausen aufgelöst, Weil im Schönbuch wurde württembergisch.
1559 wurde das ganze Dorf samt Kirche und Rathaus durch Brandstiftung vernichtet. Als einziges Gebäude überstand das etwas abseits stehende Pfarrhaus die Katastrophe. Der Brandstifter konnte gefasst werden und wurde zum Tode verurteilt. Zur Vollstreckung des Urteils sperrte man den Täter in ein Fass, das mit langen Nägeln gespickt war und rollte dieses einen Hügel hinunter. Dadurch wurden die Nägel ins Fass getrieben und töteten den Mann. Im Dreißigjährigen Krieg fielen am 8. September 1634 kaiserlich-katholische Truppen nach der Schlacht bei Nördlingen plündernd und mordend in Weil im Schönbuch ein und brachten auch die Pest mit. Fast ein Drittel der Dorfbevölkerung verlor ihr Leben in diesem Krieg.
1850 hatte Weil im Schönbuch 2453 evangelische und 21 katholische Einwohner, die in 287 Haupt- und 165 Nebengebäuden lebten und arbeiteten. Damit war Weil nach Sindelfingen und Böblingen die drittgrößte Gemeinde im Oberamtsbezirk (nicht gleichzusetzen mit dem heutigen Landkreis Böblingen).
In den letzten Tagen des Zweiten Weltkrieges war Weil im Schönbuch am 21. und 22. April 1945 Schauplatz schwerer Kampfhandlungen zwischen deutschen und französischen Truppen. Es gab Tote unter der Bevölkerung und den Soldaten, 56 Gebäude wurden zerstört.
Basierend auf dem Artikel Weil im Schönbuch der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
Quelle | Autoren und Artikelversionen