Geschichte
Die auf der Ortsflur von Weischütz gefundene Feuersteinstielspitze aus der Zeit des Übergangs von der Alt- zur Mittelsteinzeit sowie die mehrfach entdeckte Schnurkeramik weisen auf eine frühe Besiedlung der flachen Lößunterhänge im unteren Unstruttal hin. Bereits um 840 tritt südlich der Gemeinde der Ortsname Fizendorpf auf, eine spätere Wüstung. Weischütz hingegen wird urkundlich erstmals am 26. Juli 1268 als Wischicz erwähnt. Der Ortsname ist vermutlich eine Ableitung des slawischen Wortes für Ausbau (vysÄ›Ä).
Die Ortsform gleicht dem eines typischen Sackgassendorfes, an dessen Südostrand die Kirche errichtet wurde, deren älteste Glocke aus dem Jahr 1325 stammt. Das Kirchenschiff hingegen wurde 1804 umgebaut und die Inneneinrichtung in der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts erneuert.
Neben der Kirche war das Rittergut der Mittelpunkt des Ortes. Die Geschichte der Gutsbesitzer lässt sich anhand der Lehnbriefe der Landgrafen von Thüringen bis in das 14. Jahrhundert zurückverfolgen. Es war zunächst im Besitz der Familie von Kannawurf auf Weißensee. Von 1365 bis 1468 gehörte das Rittergut der Familie von Rockhausen auf Kirchscheidungen und gelangte dann in den Besitz derer von Thüna (1468 bis 1622), von Breitenbauch, von Nißmitz, von Wilcke und von Streit. Am historisierenden Erker des ehemaligen Rittergutes, das ehem. als Gemeindeamt genutzt wurde, befinden sich vier Wappenmedaillons der Vorbesitzerfamilien, und seitlich am Haus die Allianzzwappen der Familien v. Thüna und v. Wiehe.
Nachdem das Gut 1945 mit seinem 213 Hektar umfassenden Grundbesitz durch die Bodenreform enteignet wurde, entstanden östlich der Kirche mehrere Neubauernhöfe.
Verwaltungstechnisch gehörte Weischütz bis 1815 zum sächsischen Amt Freyburg und gelangte dann an den Regierungsbezirk Merseburg der preußischen Provinz Sachsen. Während der DDR-Zeit lag der Ort im Kreis Nebra.
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